Menden. . Die Abiturienten in Menden sind in ihre letzte Schulwoche vor den Prüfungen gestartet. Jeden Tag gibt ein neues Motto zur Verkleidung. Verbote wie in anderen Städten gibt es nicht – weil bislang noch keine Motto-Woche ausuferte. Allerdings gibt’s klare Regeln.

Der Abiturient von heute kommt mit Beil in die Schule und trägt Einschussloch auf der Stirn. Die Schüler am Walramgymnasium zelebrieren den ersten Tag ihrer letzten Schulwoche als Zombies. Heute ist Geschlechtertausch dran, morgen spielen sie die Helden ihrer Kindheit nach. Auch an den anderen Gymnasien gibt es Motto-Tage. In Menden will niemand den Spuk der angehenden Abiturienten verbieten – aber es gibt Auflagen.

„Ich setze sehr auf gegenseitiges Verständnis“, sagt Oberstufenkoordinatorin Astrid Kaufmann vom Walram-Gymnasium. Die Schüler sind gehalten, die Feierei nicht zu sehr ausufern zu lassen. Der Unterricht in der letzten Schulwoche finde wie gewohnt statt. Auf der anderen Seite zeigen die Lehrer Verständnis für die aufwändigen Spaß-Aktionen der 95 Schüler, die ab Ende April erfolgreich das Abi bauen wollen.

Am Walram-Gymnasium sprechen die Schüler mit den verantwortlichen Lehrern die Aktionen ab. Ganz klar verboten sind Ganzkörperverhüllungen: „Das erinnert zu sehr an Amokläufe“, sagt Astrid Kaufmann. Auch Alkohol ist (zumindest offiziell) auf dem Schulgelände tabu. Ein Total-Verbot der Motto-Tage wie in anderen Städten sei nicht geplant, sagt Kaufmann „Im vergangenen Jahr mussten wir trotz des großen Doppeljahrgangs nicht eingreifen.“ Allerdings: „Wir würden es sofort verbieten, wenn es eskaliert.“

Das gilt auch für die anderen Mendener Schulen. Dort sollen die 120 Abiturienten vor allem keinen Unterricht schwänzen. „Das ist die letzte Vorbereitung aufs Abi“, heißt es von der WBG-Stufenleitung. Alkohol ist in der katholischen Schule außerhalb des Messweinbechers sowieso tabu. Ähnliche Verhaltensregeln sind auch aus dem Heilig-Geist-Gymnasium zu vernehmen.

Wenn die Motto-Tage ausfielen, wäre es für die Schüler wohl ziemlich schade. Viele haben einen riesigen Aufwand betrieben, sich Kostüme besorgt und Schminke organisiert. Johannes Ebbertz zieht am Walram-Gymnasium den Stufenfreunden die Wunde am Hals mit Kunstblut nach. Der 18-Jährige plant schon die Weiterverwertung der Kostüme: „Man kann das alles an Karneval recyclen.“