Menden. . Ein Busfahrer, der am Rosenmontag im Auftrag der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) unterwegs war, hat einen Sechsjährigen an der Haltestelle Albert-Schweitzer-Schule Lahrfeld stehen lassen. Der Junge hatte keine Fahrkarte dabei; sie steckte in einem anderen Rucksack.

Ein Busfahrer hat einen Sechsjährigen an der Haltestelle Albert-Schweitzer-Schule Lahrfeld stehen lassen. Der Junge hatte keine Fahrkarte dabei. Der Erstklässler ging dann zu Fuß rund 1,2 Kilometer von der Schule nach Hause: „Er hat bitterlich geweint“, sagt seine Mutter Jeanette Schött.

Sie ist über den Vorfall empört: „Wie kann man als Busfahrer einen Sechsjährigen stehen lassen? Auf dem Fußweg nach Hause hätte wer weiß was passieren können. Die Fahrer kennen die Kinder doch, mein Sohn fährt seit Beginn des Schuljahrs im Sommer mit dieser Linie.“

Grundschüler dürfen mitfahren

Jochen Sulies, Pressesprecher der MVG, räumt den Fehler des beauftragten Busfahrers ein: „Er hat eingesehen, dass er sich falsch verhalten hat.“ Generell gelte: Grundschüler müssen mit dem Bus mitgenommen werden, auch wenn sie keine Busfahrkarte vorweisen können. Sie stünden unter besonderem Schutz. Darüber seien die Fahrer informiert, so Sulies. Die beauftragte Firma werde jetzt noch einmal mit dem Busfahrer sprechen.

Der Sechsjährige hatte am Rosenmontag zwar schulfrei, er nutzt aber das Angebot der Offenen Ganztagsgrundschule. Die endete gegen 16 Uhr, um 16.01 Uhr hatte der Junge den Bus nach Hause in die Innenstadt nehmen wollen. „Der Busfahrer hat ihm dann gesagt, wenn er keine Fahrkarte habe, dann dürfe er auch nicht mitfahren“, berichtet Jeanette Schött.

Ihr Sohn habe sich verzweifelt zu Fuß auf den Weg gemacht. Als er gegen 16.20 Uhr nicht per Bus an der Haltestelle in der Innenstadt angekommen sei, sei sie in Panik geraten, berichtet Jeanette Schött: „Ich hatte Angst.“ Sie rief erst in der OGS und dann bei der Mutter einer Schulkameradin an. Die erzählte, dass ihre Tochter ihr vom Vorfall berichtet hatte.

Wutentbrannt rief Jeanette dann bei der Leitstelle der MVG an und schilderte den Vorfall. „Ein Verkehrsmeister hat dann per Funk den Fahrer kontaktiert“, so Jochen Sulies. „Der Fahrer hat seinen Fehler eingesehen und sich entschuldigt.“