Menden. . Viele in Mendens Wäldern betriebene Sportarten stellen juristisch und ökologisch ein großes Problem dar. Es werden Pflanzen geschädigt, Jagdreviere gestört und Ordnungswidrigkeiten begangen. Vielen Sportlern fehle es an Problembewusstsein, kritisiert der Landesbetrieb Wald und Holz.
Trendsportarten wie Quadfahren, Downhill oder Geocaching erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden in den heimischen Wäldern immer öfter praktiziert. Des einen Freud ist des anderen Leid: Ingo Haurand vom Landesbetrieb Wald und Holz sowie der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft Unteres Hönnetal, Henning Edelhoff, sind wenig begeistert vom Treiben in Mendens Wäldern.
3200 Hektar Waldgebiet gibt es in Menden, circa 630 Hektar davon sind Kommunalwald. Besonders in den Privatwäldern sind Aktivitäten problematisch – aus rechtlichen und ökologischen Gründen. „Mountain-Biker dürfen zum Beispiel nur auf befestigten Wegen fahren“, erklärt Haurand und fügt hinzu: „Abseits der Wege ist dies eine Ordnungswidrigkeit.“ In Hinblick auf die Privatwälder stelle sich zudem die Frage der Verkehrssicherungspflicht. Der Leiter des Forstbetriebsbezirkes Menden gibt zu bedenken: „Was ist, wenn sich jemand beim Fahren durch den Wald verletzt?“
Pflanzen werden beschädigt
Auch aus ökologischen Gründen haben die beiden zahlreiche Bedenken. „Pflanzen werden geschädigt und auch Jagdreviere massiv gestört“, moniert Henning Edelhoff, der als FBG-Vorsitzender für 190 Waldbesitzer in Menden und Hemer spricht. Sorgen machen Haurand ferner der Artenschutz und die Bodenerosion. „Für solch eine Nutzung müsste auch ein Artenschutzgutachten durchgeführt werden“, kritisiert Haurand.
Dabei gehe es den beiden nicht darum, jegliche Aktivitäten in Mendens Wäldern zu unterbinden. „Wir finden es gut, wenn die Jugend nicht nur vor der Fernsehkiste sitzt“, stellt Edelhoff klar. Problematisch sei, dass den Leuten einerseits das Bewusstsein für die Situation fehle und dass die Freizeitaktivitäten andererseits immer größere Ausmaße annähmen.
Und welche Lösung sieht der Leiter des Forstbetriebsbezirkes Menden? „Man müsste einen Kompromiss mit den Eigentümern anstreben.“ In Iserlohn sei das gemacht worden, dort gibt es eine vereinbarte Mountainbike-Strecke. Allerdings würden dafür mehrere Genehmigungen und Gutachten benötigt.