Hüingsen. .

Für die Märkische Verkehrsgesellschaft ist der Hüingser Ring ein „Flickenteppich“. Sie sieht dringend Handlungsbedarf: Für Fahrgäste und Fahrer sei der Zustand der Straße unzumutbar, heißt es in einem Schreiben an die Stadt. Die Verkehrsgesellschaft, die ihre Busse der Linie 22 montags bis freitags zwischen 5.30 und 20 Uhr im 30-Minuten-Takt über diese Straße schickt, bittet jetzt darum, dass der Hüingser Ring „so bald als möglich in seinem gesamten Verlauf saniert wird“.

Schlechter Zustand mindert Komfort

Zwar gebe es noch keine offensichtlichen Schäden aufgrund der Schlagloch-Piste an den Bussen. Und es habe sich auch glücklicherweise noch kein Fahrgast wegen der rumpeligen Straßenverhältnisse verletzt. Aber doch mindere der schlechte Zustand sehr stark den Fahrkomfort der Kunden, sagt Jochen Sulies, Pressesprecher der MVG. Die andauernden Ruckelbewegungen durch Risse und Löcher in der Asphaltdecke erhöhten außerdem den Verschleiß an den Fahrzeugen, so Sulies. „Jedes Schlagloch führt zu einer zusätzlichen Bewegung des Fahrzeugs“, so Sulies. „Da können unsere Fahrzeuge noch so ein gutes Fahrwerk haben, sie werden dadurch noch zusätzlich beansprucht.“

Auf dem Hüingser Ring gibt es zudem Schwerlastverkehr. „Damit hat man vor 30 oder 40 Jahren in diesem Ausmaß noch nicht gerechnet“, so Sulies. Deshalb sei auch die Fahrbahndecke sicherlich für anderen Verkehr ausgelegt worden.

Eine andere Alternative könnte eine Geschwindigkeitsreduzierung auf dieser Straße sein – wie dies zum Beispiel auf der Straße Paschesiepen der Fall ist: Hier sind nur 10 km/h erlaubt. Die Straße Paschesiepen gilt als die schlechteste in ganz Menden. Doch hier ist nicht Geld das Hauptproblem, sondern die Eigentumsverhältnisse. Ein Teil der Straße ist in Privatbesitz. Seit Jahren gibt es keine Einigung. Von einer Geschwindigkeitsreduzierung am Hüingser Ring hält die Verkehrsgesellschaft jedoch nichts. Sie verzögere nur den Zeitplan der Busse zusätzlich. Eine Sanierung sei sicherlich die beste Lösung für alle Beteiligte, so Sulies.

Den schlechten Zustand des Hüingser Rings beklagen Hüingser bereits seit langem. Denn seit Jahrzehnten warten sie darauf, dass die Buckelpiste Hüingser Ring saniert wird. Die Tatenlosigkeit der Stadt verärgert und enttäuscht alle, die regelmäßig die mit Schlaglöchern übersäte Straße fahren müssen.

Bei unserer Redaktionskonferenz „WP vor Ort in Hüingsen“ im März 2013 hatten Hüingser gar ein System hinter dem Stillstand vermutet: Die Stadt lasse die Straße so weit verkommen, dass sie nicht mehr saniert werden könne – was die Stadt selbst bezahlen müsste – , sondern, dass sie komplett neu gebaut werden müsste – was die Anlieger anteilig mitbezahlen müssten.

Sauer sind die Hüingser auch, weil die Stadt das Angebot von Ulrich Bettermann abgelehnt haben soll, sich an den Sanierungskosten zu beteiligen.

Stadt hat Verkehrssicherungspflicht

Generell gilt: Die Stadt mag noch so pleite sein, für die Verkehrssicherungspflicht muss immer Geld vorhanden sein – es ist eine Pflichtaufgabe. Aber damit kann auch nur die absolute Basis-Arbeit geleistet werden.

Das MVG-Schreiben wird Thema in der Bauausschuss-Sitzung am 30. Januar sein.