Menden. .

Durch diese Tür geht meist ein Paar hinein, heraus kommt eine kleine Familie. Im Kreißsaal des Mendener Vincenz-Krankenhauses werden jedes Jahr rund 550 Mädchen und Jungen geboren.

„Bitte klingeln“ steht in bunten Buchstaben auf dem Schild neben der Tür im ersten Stockwerk. Hinter der Tür verbirgt sich noch nicht der eigentliche Kreißsaal, sondern ein großer Flur, der zu verschiedenen Zimmern führt – unter anderem auch zu den drei Kreißsälen. Viele Frauen, so berichtet Chefarzt Dr. Aref Latif, suchen während der Schwangerschaft – lange vor der Entbindung – den Kontakt zur geburtshilflichen Abteilung. Wenn sich das Krankenhaus zum Beispiel bei Terminen der Elternschule Storchennest präsentiert, gehört auch der Einblick in die Kreißsäle dazu. „Die persönliche Betreuung ist sehr wichtig“, erläutern Dr. Aref Latif und Oberärztin Nathalie Dehnert.

Kaiserschnitt auf Wunsch aus Angst vor zu großen Schmerzen ist in Menden kein großes Thema. Sicher gebe es immer mal wieder Frauen, die sich mit diesem Ansinnen an ihn und sein Team wenden, berichtet Dr. Aref Latif: „Wenn eine Patientin keine Spontangeburt möchte, erläutern wir die Vor- und die Nachteile eines Kaiserschnittes. In der Regel haben Frauen, die einen Kaiserschnitt möchten, hierfür berechtigte Gründe.“

Eingespieltes Team

Ein Chefarzt, drei Oberärzte, fünf Assistenzärzte, rund ein Dutzend Hebammen sowie mehrere Kinderkrankenschwestern gehören zum Team, erläutert Dr. Aref Latif. Während der Geburt seien die Ärzte „kaum involviert, wenn alles gut verläuft“. Dann sind eher die Hebammen gefragt.

Die für viele Schwangere nach der Hebamme wohl zweitwichtigste Person bei einer Geburt ist der werdende Vater. Er hat, anders als in früheren Jahren, kaum noch die Wahl, ob er bei der Geburt dabei sein möchte oder nicht. „Die Zeiten haben sich geändert“, stellt Dr. Aref Latif fest. „Dass Paare die Geburt gemeinsam meistern, ist mittlerweile selbstverständlich.“ Und da könne es auch mal vorkommen, dass es einem Vater in spe angesichts seiner gebärenden Frau schwummerig werde.

Im nächsten Jahr sollen die Kreißsäle modernisiert werden, berichtet Dr. Aref Latif. Die wohnliche Atmosphäre der Räume soll beibehalten werden, „aber das Ganze soll dann noch etwas heller und freundlicher werden.“