Menden. .

Einen neuen Bahnhof hat Menden bekommen; auf dem neuen Bahnhofsgelände ist mit der dm-Eröffnung gerade der Lückenschluss der Geschäfte vollzogen. Fernab der Öffentlichkeit hat die Märkische Verkehrsgesellschaft nachgezogen. Sie hat in Menden jetzt nicht mehr eine, sondern gleich drei Haltestellen Bahnhof ausgewiesen. In Notfällen kann so etwas fatal sein.

Eine Nachfrage der WP bei der Feuerwehr brachte es gestern ans Tageslicht: Selbst erfahrene Feuerwehr-Zentralisten wissen nicht, welchen Bereich sie ansteuern müssen, wenn sich ein Notfall an der Haltestelle Bahnhof ereignet: „Die Haltestelle an der Walramstraße“, so die erste Reaktion. Der Notfall könnte sich aber auch an den Haltestellen am Westwall oder am Heimkerweg ereignet haben, die ebenfalls Bahnhof heißen.

Patienten nicht gefunden

Die folgende Geschichte ist nicht an der Haaren herbeigezogen. Horst Sieben, Taxi-Unternehmer-Urgestein, schilderte sie jüngst der WP: „Einem Stammkunden war schlecht geworden. Wir sollten ihn zum Hausarzt bringen. Doch mein Fahrer konnte an der Haltestelle Bahnhof niemanden entdecken, der Hilfe brauchte.“ Es war wohl eine Eingebung, dass Horst Sieben seinen Mitarbeiter bei MVG-Haltestellen in der Nähe des neuen Bahnhofs suchen ließ, worauf der Taxifahrer fündig wurde. Die Geschichte ging übrigens im medizinischen Sinn noch gut aus.

Sieben fand somit heraus, was wahrscheinlich niemand außer ihm mitbekommen hatte. Denn weitere Recherchen der WP ergaben am Freitag: Nicht mal die MVG war sich im vollen Umfang bewusst, nunmehr in Menden gleich Haltestellen Bahnhof zu haben. Jochen Sulies, Pressesprecher des Unternehmens, reagierte prompt: „Sie haben mit Ihrer Anfrage den Nagel auf den Kopf getroffen. Da müssen wir aufräumen, und das werden wir tun.“

Ab Februar Klarheit

Im Hintergrund der MVG, so Sulies, greife jedoch ein komplizierte Logistik. Tatsächlich könnten die Namen der betroffenen Haltestellen erst im Februar endgültig geändert werden. Zuvor wolle man mit besonderen Hinweisen vor Ort die Lage mildern: „Es war ja nie unsere Absicht, Verwirrung zu stiften.“

Die MVG wolle auf jeden Fall die Namen so vergeben, dass eine zweifelsfreie Zuordnung zum jeweiligen Standort möglich sei. Eine Option dabei: „Bahnhof, Steig 1, 2, und 3.“

In der Übergangszeit will die Feuerwehr hausintern auf die besondere Problematik hinweisen. Auch die Zentralisten in heimischen Taxiunternehmen werden noch gezielter nachfragen müssen, wo sich die Kunden aufhalten. Sonst verstehen alle nur Bahnhof.