Lendringsen. . Das Interesse am Vortrag von Elmar Dederich über Lendringsen war riesengroß. „Der Letzte macht das Licht aus“ lautete der Titel. Nun wollen alle beweisen, dass Lendringsen nicht tot ist.

Bereits eine halbe Stundes vor Beginn seines Lendringsen-Vortrags („Der Letzte macht das Licht aus!“) musste Elmar Dederich einige Dutzend Interessenten nach Hause schicken und auf einen Folgetermin am 28. November verweisen. Da war im großen Saal der Gaststätte Dederich längst die Kapazitätsgrenze erreicht. Lendringser sind gestern Abend in großer Zahl aufgestanden. Und sie wollen es noch massiver tun. Bereits im Januar soll ein Aktionsbündnis „Pro Lendringsen“ die Arbeit aufnehmen.

Dederich hatte es im Vorfeld versprochen: „Ich möchte diesen Vortrag nach Möglichkeit frei von Polemik halten.“ Gleichwohl ließ er Fakten sprechen, die vielen Bürgern im Stadtteil nicht nur gestern Abend wie der schiere Hohn vorkamen. Mit Blick auf Verträge mit der Stadt Menden im Jahr 1974, als Lendringsen die Eigenständigkeit verlor (kommunale Neuordnung), schilderte Dederich die seinerzeit abgegebenen Versprechen:

1. Die Verwaltungsstelle Lendringsen als Nebenstelle des Rathauses Menden bleibt erhalten. (Eingehalten bis 19. Dezember);

2. In Lendringsen ist ein Bezirksausschuss zu bilden für ortsteilbezogene Aufgaben für die Stadtteile Lendringsen, Oesbern, und Asbeck. (Eingehalten bis 1994);

3. Der Kommunalfriedhof Lendringsen ist zu erhalten und zu pflegen (eingehalten);

4. Der Stadtteil Lendringsen ist als Nebenzentrum auszubauen;

5. Die vorhandenen Schwimm- und Sportstätten sind zu pflegen und zu erhalten;

6. Das Freizeitzentrum Biebertal ist weiter auszubauen und in seiner Gesamtheit zu pflegen.

Kaum etwas davon also ist geblieben. Und es könnte noch sehr viel schlimmer kommen. Dederich: „Bereits vollzogene Schul-Schließungen und die Aufgabe des Freibades können der Anfang eines totalen Kahlschlags sein. Der Lendringser protestiert meist immer erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist“, soll der Kampf nun dem Erhalt der Realschule im Ort gelten.

Petra Homberg, Marion Kölling (namentlich für die Werbegemeinschaft Lendringsen) und Hans Schäfer (einst 19 Jahre Rektor der Hauptschule Bieberberg) warben nach dem Vortrag ausdrücklich für das Aktionsbündnis. Petra Homberg gegenüber der WP: „Wenn man sagt oder glaubt, Lendringsen ist tot, werden wir antreten, um das Gegenteil zu beweisen.“