Menden. .
Die Mendener Parteien zeigen überwiegend Respekt für die Entscheidung von Bürgermeister Volker Fleige, dass er seine Amtszeit bis 2015 erfüllen will – und nicht für eine Wahl am 25. Mai 2014 vorzeitig zurücktritt. Deutliche Kritik kommt aber aus der Mendener CDU. Matthias Eggers und Annette Rossin-Kehne halten Fleiges Entscheidung für eine separate Wahl 2015 für eine finanzielle Belastung des Mendener Haushaltes „mit einer nicht unbedeutenden Summe“.
„Eine gemeinsame Wahl 2014 hätte nicht nur erhebliche finanzielle Vorteile, sondern würde auch das erfahrungsgemäß höhere Risiko geringer Wahlbeteiligungen bei Einzelwahlen reduzieren“, erklärten die beiden Unionsvertreter gestern. Die beiden erwarten außerdem, dass nun kurz nach der Wahl des Stadtrates am 25. Mai 2014 der Wahlkampf für die Bürgermeisterwahl 2015 losgeht. Das blockiere „ein strukturiertes politisches Arbeiten in einem vertrauensvollen Umgang. Verlierer wird die ganze Stadt sein.“
Diplomatisch fällt die Stellungnahme des Mendener FDP-Vorsitzenden Sebastian Kraatz in der Angelegenheit aus: Fleige werde „sicherlich die für sich beste Entscheidung getroffen haben. Die Option für eine Verkürzung der Amtszeit liegt allein in der Entscheidung des Amtsinhabers und ist damit einfach zu akzeptieren“
Für Thomas Thiesmann, Ratsherr der Linken, verhält sich Volker Fleige rechtskonform. „Ob es allerdings politisch klug war, wird man dann erst 2015 sehen, denn die Wahlbeteiligung wird bei einer Einzelwahl geringer sein, und ob er sein ganzes Wahlpotential ausschöpfen kann ist fraglich. Ich hätte mir gewünscht, dass er bereits 2014 wieder angetreten wäre, um zu sehen wie hoch seine Zustimmung in der Bevölkerung wirklich ist, aber da hat ihm vielleicht der Mut gefehlt.“
Ingrid Ketzscher (Grüne) akzeptiert Fleiges Entschluss. „Auf der anderen Seite sehen wir, dass Bürgermeister Fleige erstaunlich gelassen damit umgeht, dass die zusätzliche Wahl 2015 bedeutend mehr Kosten verursacht - ist er doch der verantwortliche Verwaltungschef, der rigoros zum Sparen aufrief und unter dem das gravierende Sparpaket mit Schwerpunkt im Kinder- und Jugendbereich empfohlen wurde.“
Für den SPD-Ortsvorsitzenden Friedhelm Peters erfüllt Fleige ganz simpel den Wählerauftrag bis 2015. Unter den Kritikern dieser Entscheidung befinden sich seiner Ansicht nach viele „gescheiterte Bürgermeister-Abwahl-Aktivisten“. Peters kündigte gestern an, dass Volker Fleige am 17. Januar 2014 als Bürgermeisterkandidat der Mendener SPD offiziell nominiert werden soll.