Lendringsen. . Weil mit dem Beginn der Winterzeit die Zahl der Wohnungseinbrüche auch in Menden weiter steigen könnte, spüren die Polizeibeamten Dietmar Berendes und Raimund Sudhoff Schwachstellen in Wohngebieten auf zum Schutz vor Dieben.

Neun Mal ist allein am Dienstag im Märkischen Kreis – in Lüdenscheid, Meinerzhagen und Iserlohn – in Wohnungen eingebrochen worden. Mit dem Start der Winterzeit am vergangenen Wochenende befürchtet auch die Polizei in Menden, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche weiter steigt. „Vom Einsetzen der Dämmerung bis zum Beginn der Tagesschau sind die Täter meistens unterwegs“, warnt Polizeihauptkommissar Dietmar Berendes.

Neun Prozent Einbrüche mehr

In den ersten sechs Monaten des Jahres ist in ganz NRW die Zahl der so genannten Tageseinbrüche um neun Prozent gestiegen. Ganz ähnlich die Steigerung im Märkischen Kreis, wo es im ersten Halbjahr 2012 noch 501 Wohnungseinbrüche gab, im gleichen Zeitraum 2013 bereits 539. Etwas weniger hat die Zahl der Delikte in Menden zugenommen: Sie ist von 68 auf 71 gestiegen. Zugleich aber hat sich die Aufklärungsquote deutlich verbessert.

Die Polizei in der Stadt setzt mit der Aktion „Riegel vor“ nun verstärkt darauf, die Bürger aufzuklären. Ein Mal pro Woche fahren Dietmar Berendes und sein Kollege Raimund Sudhoff derzeit durch die Wohnviertel Mendens auf der Suche nach Häusern, die schlecht gesichert sind.

So wie am frühen Dienstagabend in Lendringsen: Das Fenster zur Straße hin steht auf Kipp, das Licht ist aus. Das Klingeln hören die älteren Leute hinten im Wohnzimmer zuerst nicht. Eine Einladung für Einbrecher, warnen die beiden Polizisten.

Es seien vor allem Einfamilienhäuser, die im Dunkeln liegen, vielleicht von einer hohen Hecke oder einem blickdichten Zaun umgeben, innen nicht erleuchtet, die Fenster auf Kipp oder das Garagentor offen, die die Diebe gern aufsuchen, warnt Raimund Sudhoff. Wo die beiden Beamten auf ihre frühabendlichen Streife solche Anwesen vorfinden, klingeln sie und informieren die Bewohner über diese Sicherheitsrisiken, empfehlen darüber hinaus ihre kostenlose Beratungsstelle.

An diesem Dienstagabend allerdings sind die beiden Beamten in Lendringsen lange unterwegs, ohne etwas zu entdecken. „Die Mendener haben dazu gelernt“, so Dietmar Berendes. Vor ein paar Jahren noch habe es mehr offene Garagentore gegeben – für die Täter ein Anzeichen, dass niemand da sei, mahnt er.

Wer aus dem Haus gehe, der solle Licht anlassen, empfehlen die Polizisten. „Lieber 10 Cent mehr für Strom ausgegeben“, sagt Dietmar Berendes, „als hinterher einen Schaden von 5000 Euro zu haben.“