Platte Heide. .

Mit einem Schockanruf wurde ein Senior um sein Erspartes gebracht. Wie die Polizei berichtet, rief am Dienstag gegen 17 Uhr ein Mann bei einem Anwohner in der Taunusstraße an. Der Anruf erfolgte auf der Festnetz-Nummer. Dies sei, so berichtet Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowski, typisch für die Masche. In russischer Sprache teilte der Anrufer dem Mann mit, dass er der Anwalt seines Sohnes sei. Der Sohn habe einen schweren Unfall gehabt und brauche jetzt einen hohen Bargeldbetrag für eine Operation. Der Geschädigte geriet in Panik und gab an, nur einen kleineren Bargeldbetrag im Hause zu verwahren. Eine Stunde später schellte ein Mann an der Haustür und nahm das Geld in Empfang. Gutgläubig händigte der 84-Jährige das Geld aus. Im Nachhinein stellte sich die ganze Geschichte als erfunden heraus.

Täterbeschreibung: männlich, 25 bis 30 Jahre alt, Basecap, schmale Statur, dünnes Gesicht. Die Polizei ( 9099-0) bittet um Zeugenhinweise: Wer hat am Dienstag gegen 18 Uhr im Bereich der Taunusstraße diese Person oder ein verdächtiges Fahrzeug gesehen?

Im Unterschied zum Enkeltrick gibt bei Schockanrufen der Täter vor, dass einem Familienangehörigen des Angerufenen etwas Schlimmes (Unfall, Operation etc.) zugestoßen sei. Deshalb brauche er nun dringend Bargeld. Opfer dieser Art der Anrufe sind immer Russen, berichtet Dietmar Boronowski. Zumeist Menschen, die ohnehin nur wenig Geld haben: „Das sind die Ärmsten der Armen. Und danach ist alles weg.“ Gefordert werde immer eine fünfstellige Summe.

Die Dunkelziffer der Schockanruf-Fälle ist aus Scham der Opfer recht hoch, vermutet Dietmar Boronowski. Die Präventionsarbeit sei schwierig, denn: „Diese Leute erreichen wir kaum.“ Dietmar Boronowski weist deshalb darauf hin, dass es bei der Polizei auch Info-Flyer in kyrillischer Sprache gebe.