Menden. .

Dass ganz in der Nähe etwas Schlimmes passiert sein muss, schwant den Nachbarn an der Wolfskuhle erst, als mehrere Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Sirene an ihnen vorbeifahren. Sie stehen gerade am Bäckerwagen, als die Rettungskräfte anhalten. Hilferufe hatten sie keine gehört. Sie hätten sie auch nicht hören können. Dass Feuerwehr und Notarzt so schnell vor Ort sind, ist ein Glücksfall: Das Unfallopfer selbst hat den Notruf abgesetzt. Doch was war geschehen?

Ein 77-jähriger Mann hatte gestern auf einer Wiese an einem Gehöft etwas abseits der Wolfskuhle mit einem Minibagger einen Graben gezogen, um eine Stromleitung zu verlegen. Wie der Minibagger umkippen konnte und den Mann einklemmte, ist noch unklar.

Opfer wurde in Spezialklinik gebracht

Der Fuß des 77-Jährigen war unter den Bagger geraten, der Mann selbst saß in seinem Führerhaus fest. Hätte er nicht sein Handy dabeigehabt, wäre vermutlich viel Zeit bis zur Rettung vergangen. Der Unfallort liegt in einer Senke, die von der Straße aus nicht einsehbar ist. Ob jemand Hilferufe gehört hätte, ist fraglich.

„Da hätte ihn vielleicht erst jemand vermissen müssen“, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Rainer Kardell. So aber alarmierte das Unfallopfer selbst die Feuerwehr. Ganz einfach war es für die Rettungskräfte nicht, den Einsatzort zu finden. „Aber er hat sich super verhalten und gute Anweisungen gegeben“, lobt Manfred Seithe, stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache. „Er konnte uns in etwa beschreiben, in welche Stichstraße wir fahren mussten. Die Kollegen der Leitstelle wussten permanent, wie es ihm geht. So war für uns klar, dass es ausreichte, Notarzt und Rettungsdienst zu rufen und wir auf einen Rettungshubschrauber verzichten konnten.“

Beim Absetzen eines Notrufs sei es generell wichtig, nicht plötzlich in Panik aufzulegen, sondern am Telefon zu bleiben und sich nach den Hinweisen der Leitstelle zu richten.

Der Rettungsdienst in Hemer brachte den Verletzten ins Krankenhaus. Später wurde er in eine Dortmunder Spezialklinik verlegt. Nachersten Angaben des Notarztes hatte er Weichteilverletzungen am Fuß und noch Glück im Unglück: „Der Untergrund, die feuchte Wiese, war recht weich. Bei einem harten Untergrund wäre der Fuß wohl ab gewesen.“ Die Feuerwehr Menden war mit sechs Kräften im Einsatz.