Menden. .
Das war eine besondere Biologie-Stunde für die Walram-Schüler aus dem Grundkurs der Jahrgangsstufe Q2 (Qualifizierungsphase 2). Denn Mendens Ehrenbürger Professor Wildor Hollmann war Gast-Lehrer in der fünften Stunde. Und sein freier Vortrag war ein lehrreicher, unterhaltsamer Ausflug in die Naturwissenschaften – von Neurologie, über Chemie bis zur Quantenphysik. Er sei „eine Kapazität als Sportmediziner, in der ganzen Welt anerkannt“, seine Werke seien in Bibliotheken weltweit zu finden, kündigte Schulleiterin Christel Schmidt-Timmermann den „Vertretungslehrer“ an. Für Wildor Hollmann war es eine Rückkehr an seine alte Schule. Am 5. März 1943 hat er das Abitur gemacht. „Wir waren damals elf Mendener“, erzählte er. „Von meinen elf Klassenkameraden waren ein Jahr nach dem Abitur schon neun verstorben.“
Was er ihnen berichten könne, fragte der Wissenschaftler zu Beginn der Stunde die Schüler. Vielleicht etwas zum Gehirn? „Denn wie ein 1,5 Kilogramm schwerer Fleischklumpen, genannt Gehirn, in der Lage ist, etwas Nicht-Materielles, genannt Verstand oder Geist, zu schaffen, ist erstaunlich“, so der 88-Jährige.
In seinem lebhaften Vortrag verband Professor Hollmann Anekdoten aus seinem Forschungsalltag mit den Ergebnissen seiner Studien. Nur zwei Punkte seiner Forschung: Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns; durch körperliche Betätigung bilden sich im Gehirn neue Gefäße und Nervenzellen.
Die 17 Schüler und Fachlehrer Jens Schmitz hörten dem Professor interessiert zu, das waren mehr als 45 Minuten Schulunterricht mit einem bekannten Sportwissenschaftler. Hollmanns Vortrag kam bei den 17- bis 18-Jährigen so gut an, dass der Professor am Ende der Stunde gleich eine Einladung eines Schülers bekam: „Wenn Sie Lust und Zeit haben, können Sie gleich mit in den Physikunterricht kommen.“ Der musste dankend ablehnen: „Ich bin leider schon fest verplant.“