Menden. .

Die Gerüchteküche in Menden machte zuletzt sogar die Schließung von drei Nachbargeschäften an zentraler Lage in der Hauptstraße aus. Richtig ist jedoch: Der Lord an der Hauptstraße 19 schließt tatsächlich. Der direkte Nachbar Quick-Schuh nebenan bleibt jedoch. Ebenso ein Haus weiter Casa Moda. Verabschieden aus Menden wird sich aber Manfred Schultz. Der große Räumungsverkauf hat mit erheblichen Preisnachlässen – bis zu 70 Prozent – gerade begonnen.

Hoffnungen blieben unerfüllt

Mit so vielen Hoffnungen hatte seinerzeit Frank Kampmann das Bekleidungsfachgeschäft Der Lord übernommen. Nach Dieter Menses Tod im September 2006 hatte zunächst seine Frau Anneliese Mense das Geschäft weitergeführt. Frank Kampmann war ab November 2009 Chef des Hauses. Er musste sich zunehmend in einem schwieriger werdenden Marktumfeld behaupten. Bereits im August vergangenen Jahres hatten viele Mendener spekuliert, das Aus sei gekommen. Anlass dafür waren wiederkehrende und auffällige Werbungen für Saison-Lagerverkauf.

Bereits in dieser Woche waren die Öffnungszeiten erheblich reduziert. Frank Kampmann verabschiedete sich nach und nach im direkten Umfeld, auch bei anderen Geschäftsinhabern. Am Freitag war gar nicht mehr geöffnet. Post lag noch im Eingangsbereich. Frank Kampmann war trotz mehrfacher Bemühungen seitens der WP für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Parallel hatte das benachbarte Geschäft Quick-Schuh die Außenwerbung entfernt und ebenfalls einen Räumungsverkauf beworben. Das heizte Gerüchte nur noch mehr an. Tatsächlich soll in den nächsten Tagen eine neue Außenwerbung angebracht werden: Aus Quick-Schuh wir nunmehr Sprint-Schuh-Discount. Gegenüber der WP hieß es vor Ort: Es handele sich lediglich um eine Umfirmierung innerhalb des Unternehmens. Der Standort bleibe erhalten.

Auch Casa Moda hatte von den Gerüchten um das eigene Damenmode-Geschäft erfahren. An einen Rückzug sei jedoch nicht ansatzweise zu denken. Einen solchen vollzieht jedoch Manfred Schultz mit seiner Filiale an der Hauptstraße 53.

Matthias George, Chef der Häuser in Menden und Wickede, im WP-Gespräch. „Natürlich ist das Umfeld nicht einfacher geworden. Uns fehlen auch Parkplätze.“ Der Rückzug würde jedoch vor allem mit Blick auf die aus seiner Sicht völlig überzogenen Mietkosten vollzogen. „Das gilt ja nicht nur für uns.“ Spätestens Ende des Jahres ist Schluss. George: „Da konzentriere ich mich lieber auf Wickede.“