Menden/Fröndenberg. . So grausam kann die Realität sein: Am Mittwochmorgen nach dem Flugzeugabsturz scheint die Sonne friedlich von einem blauen Himmel hinab auf die Ruhrwiesen, wo noch immer das völlig zerstörte Wrack der Piper und herausgerissene Sitze im Gras liegen.

Die Bereitschaftspolizei aus Wuppertal hat die Absturzstelle abgesperrt, die Beamten halten Schaulustige fern und begleiten die reihenweise eintreffenden Reporter bis kurz vor das Absperrband. Rettungskräfte, Ärzte und Feuerwehren sind abgezogen, ihre Arbeit ist getan. Fünf Tote und drei lebensgefährlich verletzte Kinder – das war die Bilanz der Tragödie am Dienstag kurz vor 17 Uhr.

Psychologen haben nun die schwierige Aufgabe, die Angehörigen der aus Arnsberg stammenden Opfer zu betreuen, während die Luftfahrtbehörden die Ursache des Absturzes ermitteln müssen.

Der Verlauf des Fluges der Piper von Dortmund über Arnsberg-Menden nach Langeoog und von dort wieder zurück nach Arnsberg-Menden kann mittlerweile rekonstruiert werden (ausführliche Berichte siehe Seite Region). Zur Unfallursache wollten sich die ermittelnden Behörden gestern aber noch nicht äußern.

Nach weiteren Hinweisen suchen die Luftfahrtbehörden auch am Flugplatz Arnsberg-Menden. Der besitzt als einer von nur fünf Landeplätzen dieser Größenordnung in NRW einen Voicerekorder, der den Funksprechverkehr zwischen Tower und Flugzeug aufzeichnet. Das bestätigte der Geschäftsführer des Flugplatzes, Franz-Josef Barkhaus.

Ungeklärt ist noch, ob der 59-jährige Pilot möglicherweise eine Notlandung in den Ruhrwiesen versuchte. Der Piper-Typ ist nach WP-Informationen in der Lage, auf einem Acker oder einer Wiese zu landen. Der Landeanflug über die Ruhrwiesen ist allerdings auch eine der üblichen Routen für Maschinen, die nach Arnsberg-Menden wollen.

Es gibt aber Hinweise auf technische Probleme an der Piper. Bereits auf Langeoog soll es beim Start Schwierigkeiten gegeben haben. Gegenüber der WP erklärte der Flugdienstleiter, dass es mehrere Versuche gebraucht habe, den Motor zu starten. Zeugen des Unglücks in Wimbern erklärten zudem, sie hätten kurz vor dem Absturz Motoraussetzer und Knallen gehört.