Halingen. .
Tag und Nacht verbringt Adem Povataj im ehemaligen Gasthof Hoenhorst. Jede freie Minute ist er mit der Renovierung beschäftigt.
„Ich wusste nicht, dass ich sozusagen ein Fass ohne Boden gekauft habe“, sagt der gebürtige Albaner und spielt dabei auf Mängel an, die erst nach dem Kauf zu Tage gekommen seien. Trotzdem hält er an seinem Ziel fest: Ende des Jahres will er die Gastronomie mit Gästezimmern wieder eröffnen.
Großer Teil der Arbeit erledigt
Im Moment sieht es noch chaotisch aus, wenn man den alten Saal mit der Theaterbühne betritt. Stühle sind gestapelt, Werkzeug liegt herum, der Boden ist aufgerissen. „Ich will hier alles komplett erneuern“, sagt Povataj. Ein großer Teil der Arbeit ist aber bereits gemacht: Die veralteten, nicht mehr den Hygienevorschriften entsprechenden Toiletten hat er bereits abgerissen, die Strom- und Wasserleitungen wurden erneuert, und die Renovierung des Daches ist fast abgeschlossen. „Es ist eine große Herausforderung für mich“, sagt Povataj, der seit 33 Jahren in Deutschland lebt. Die finanziellen Möglichkeiten, um Firmen für die anstehenden Arbeiten zu engagieren, hat er nicht. Die Sanierung läuft über seine eigene Baufirma und wird über sein Eigenkapital finanziert. Hilfe bekommt er von seiner großen Verwandtschaft.
Im März hatte Povataj den Gasthof Hoenhorst gekauft. Zufällig war er auf seinem Weg von Siegen nach Dortmund durch Halingen gekommen. Für 80.000 Euro hat er die Immobilie von MK Immobilien erworben. „Zusätzlich habe ich mit 40.000 bis 50.000 Euro für die Sanierung gerechnet“, so der erfahrene Handwerker. Inzwischen sei das Budget schon ausgereizt, da nachträglich noch erhebliche Mängel festgestellt wurden. Allein das Dach musste komplett neu gemacht werden, da es verfault war. Neue sanitäre Anlagen werden benötigt sowie neue Böden, neue Wände, eine neue Einrichtung. Hinzu kommen Nachrüstungen im Brandschutz.
Eine Bestandsaufnahme mit Gaby Adolph aus der städtischen Abteilung Planung und Bauordnung in Menden hat er bereits gemacht. Demnach muss er neue Notausgänge anlegen, zum Beispiel einen Notausgang von der Bühne nach draußen. Er wird eine Feuerleiter einrichten müssen sowie neue Brandschutzdecken. „Durch den Umbau und die neue Nutzung hat sich der Bestandsschutz aufgelöst“, erklärt Gaby Adolph, „und die Auflagen für den Brandschutz waren damals nicht so hoch wie heute.“ Sie ist jedoch zuversichtlich, dass die Renovierungen noch dieses Jahr abgeschlossen werden können. Einen Bauantrag wird Adem Povataj in den nächsten Tagen beim Bauamt einreichen.
Gemeinsam mit Verein beleben
Der gebürtige Albaner hofft vor allem auf die Akzeptanz der Halinger und auf eine Zusammenarbeit mit den Vereinen. Auf einige von ihnen ist er bereits zugegangen und positiv aufgenommen worden. Nach seiner Aussage sei auch das Halinger Dorftheater wieder bereit, in dem Gasthof zu spielen.
„Dieses Objekt gehört der Gemeinde“, ist sich Povataj sicher. Es sei ein geschichtsträchtiges Haus, das es verdiene, erhalten zu bleiben. Er will es mit dem Dorf zusammen wieder beleben.