Menden/Unna. . Der 46-jährige Mendener, der am Karfreitagabend leblos am Bahnhof Unna gelegen hatte und nach dramatischen Ereignissen wiederbelebt werden konnte, schwebt weiter in Lebensgefahr. Das bestätigte Ralf Hammerl, Sprecher der Kreispolizei Unna. Der Mann sei nicht Opfer von äußereren Gewalteinwirkungen geworden. Was der Grund für seinen Zusammenbruch gewesen war, sei noch nicht geklärt.

Der Mendener hatte Karfreitag gegen 18.20 Uhr leblos auf dem Boden hinter dem Bahnhofsgelände gelegen. Drei Männer gingen – offenbar mit der Absicht zu helfen – zu ihm zu, sie schüttelten ihn, doch als der Mendener sich nicht regte, gingen sie von seinem Tod und fuhren schließlich mit der S-Bahn davon.

63-jährige Frau organisierte Rettung

Erst eine 63-jährige Frau aus Unna griff beherzt ein. Sie hatte kein Handy bei sich, organisierte aber mit Hilfe von weiteren Passanten Hilfe und rettete dem Mendener wahrscheinlich damit das Leben. Der Notarzt konnte den 46-Jährigen wiederbeleben. Der Vorfall hatte sich hinter einem Bahnhofsgebäude ereignet. Gleichwohl dürften zahlreiche Passanten ihn beobachtet haben.

Unterlassene Hilfeleistung? - Ermittlungen der Polizei

Die Polizei ermittelt nunmehr gegen die drei Männer. Ob der Straftatbestand einer unterlassenen Hilfeleistung in diesem so besonderen Fall tatsächlich auch erfüllt ist, gilt unter Juristen als strittig. Oberstaatsanwalt Werner Wolff, Sprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg, in einer Einschätzung: „Zum aktuellen Fall kann und will ich natürlich nichts sagen. Das ist Sache der Dortmunder Kollegen. Es könnte sich aber trotz der besonderen Umstände um unterlassene Hilfeleistung gehandelt haben.“