Bösperde. . Hämmern, schrauben, pinseln – in Bösperde bauen die kornblumenblauen Karnevalisten emsig an ihren Wagen für den großen Umzug am Tulpensonntag. Die Wagen für das Stadtprinzenpaar Frank und Ina Börsken, für die Garde und das Kinderprinzenpaar Florian Voss und Nicola Börsken (Tochter des Stadtprinzenpaares) sind schon so gut wie fertig, es fehlt nur noch der letzte Feinschliff. Dabei erhielt der Kinderwagen „nur“ eine saftige Farbauffrischung. Jetzt strahlt beispielsweise Mendens Skyline mit ihren lachenden Gesichtern wieder wie neu.

In der Wagenbauhalle an der Holzener Straße, die die Mendener Karnevalsgesellschaft (MKG) im vergangenen September bezogen hat, widmen sich die fleißigen Handwerker derzeit dem Wagen für das Präsidium. Viel ist am Mittwochabend noch nicht zu erkennen, als die WP auf Einladung der Karnevalisten zur Stippvisite vorbeischaut. Die weiße Grundierung ist aufgebracht, muss noch hier und da ausgebessert werden. Zahlreiche Bleistiftzeichnungen verraten allerdings schon, dass der Wagen bis zum großen Tag am 10. Februar kunterbunt angestrichen wird, natürlich passend zum Sessionsmotto „Menden ist kein Einzelfall, Narren gibt es überall“.

Das Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Volker Fleige steht ganz oben auf der Liste der Karikaturen, die beim Tulpensonntags-Umzug die Wagen zieren. Doch was genau die Besucher beim Umzug erwartet, verraten die Kornblumenblauen noch nicht. „Wir wollen das so aktuell wie möglich gestalten“, verrät Jörg Spiekermann und spielt damit auf die angekündigte Stellungnahme der IG Metall an (die WP berichtete). Daher stehe die finale Entscheidung noch nicht fest.

Grillfest als Dankeschön

Ein großes Dankeschön kommt am Mittwoch vom Stadtprinzenpaar. Frank und Ina Börsken würdigen die tolle Arbeit der Wagenbauer mit einem kleinen Grillfest. Nicht einmal der anhaltende eiskalte Nieselregen verdirbt die gute Laune, alle freuen sich auf leckere Würstchen. „Wir wollten eigentlich nur mal eben unseren Wagen abnehmen. Wenn hier Pfusch gemacht wird, nehmen wir die Würstchen wieder mit“, sagt Frank Börsken lachend. Es ist ihm und seiner Frau wichtig, trotz eines vollen Terminkalenders die Basis nicht zu vergessen.

„Es ist toll, was die Beteiligten hier schaffen. Den Schweiß und die Mühen sieht man ja später im Umzug nicht“, würdigen die Tollitäten. Man dürfe schließlich nicht vergessen, dass sich alle Wagenbauer neben ihren Berufen noch abends aufraffen und zur Halle fahren. Frank Börsken selbst hält sich da jedoch zurück. „Ich bin im Wagenbau völlig unbegabt“, gibt der Prinz unumwunden zu.

Am 10. Februar rollt der große Tulpensonntagsumzug schon zum 30. Mal durch Mendens Innenstadt. Für diesen runden Geburtstag haben die Mendener Karnevalisten sicherlich noch etwas ganz besonderes in Planung, auch wenn sie darüber am Mittwoch noch nicht sprechen wollten.