Menden. .
Die Kostüme sind bereits aus dem Schrank geholt, die roten Pappnasen abgestaubt: Mit großen Schritten nähern sich die Narren der Mendener Karnevalsgesellschaft (MKG) Kornblumenblau den Höhepunkten ihrer Session.
Vom 7. bis 11. Februar feiern die Narren mit tausenden Besuchern im Zelt und entlang der Straßen beim Tulpensonntagsumzug. Und der ist besonders sicher: „Die Kreispolizeibehörde Olpe hat uns ganz aktuell das beste Sicherheitskonzept in Westfalen für Großveranstaltungen bescheinigt“, freut sich Barbara Dambachmayr (MKG).
In diesem Jahr gibt es im Mendener Karneval einige Neuerungen. So sind alle Zeltveranstaltungen ab sofort nur noch für Besucher ab 18 Jahre geöffnet. Ausgenommen sind Jugendliche und Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern Karneval feiern. Und: Für Kinder findet am Samstag, 9. Februar, der Kinderkarneval im Zelt statt. Hintergrund dieser Altersbeschränkung ist, dass insbesondere am Sonntag das Zelt schon frühzeitig mit Jugendlichen gefüllt war, so dass Erwachsene lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Außerdem wollen die Karnevalisten auch bei den Jugendschutzrichtlinien auf der sicheren Seite sein.
Neu in diesem Jahr ist auch die „After-Work-Party“ am Rosenmontag, 11. Februar. „Wir wollen damit neue Besuchergruppen ansprechen“, berichten der Vorsitzende Klaus Dambachmayr und Präsident Gordon Blankenhagen. Ab 13 Uhr – also dann, wenn viele Banken, Ämter und andere Betriebe frühen Karnevals-Feierabend machen – sollen die Berufstätigen nach der Arbeit im Zelt bei Live-Musik und Show-Programm feiern.
Wie beliebt die Veranstaltungen der Karnevalisten sind, zeigen zwei Zahlen: Die Herrensitzung am Freitag, 8. Februar, im Zelt ist bereits ausverkauft, und für die Damensitzung am Sonntag, 27. Januar, gibt es nur noch ganz wenige Restkarten.
Das Motto in diesem Jahr heißt „Menden ist kein Einzelfall, Narren gibt es überall“. „Wir haben bewusst Europa mit einbezogen“, sagt Klaus Dambachmayr. So spielt in der Bütt und auf den Wagen die Euro-Krise eine Rolle. Aber auch das Abwahlverfahren um Bürgermeister Volker Fleige wird Thema sein.
Noch laufen die Anmeldungen für den Umzug, der seit 30 Jahren sonntags anstelle von montags stattfindet. Der Zug führt erneut durch die Stadt. Ob das allerdings so bleiben wird, ist noch unklar: „Die Veränderungen in der Innenstadt inklusive der Stärkung der Achse Bahnhof könnten auch unseren Umzug betreffen“, sagt Klaus Dambachmayr.
Die Session ist in diesem Jahr sehr kurz. Deshalb verzichtet die MKG auf die Narrengala auf der Wilhelmshöhe.
„Wir arbeiten derzeit an einem neuen Konzept für die Gala“, sagt Gordon Blankenhagen. 2014 soll sie aber wieder, in neuem Gewand, stattfinden. Und wie beurteilen die Mendener Narren die Karnevalsstimmung in der Stadt? „Wir versuchen, Menden zu karnevalisieren“, sagt Klaus Dambachmayr. „Und wir haben das zu einem großen Stück geschafft.“