Lendringsen. .
Hochwasserschutz per Straßenschwelle. Die Stadt lässt knapp 30 Zentimeter hohe und bis zu 9 Meter lange Asphaltbuckel auf dem Walzweg und der Freiligrath-straße betonieren. Kritische Beobachter sprechen von einem „Schildbürgerstreich“. Die Stadtverwaltung hingegen erwartet durch die Baumaßnahme künftig besseren Schutz vor dem Wasser der Bieber bei Überschwemmungen.
Am Dienstag hatte der Baubetrieb mit dem Asphaltieren der Bodenschwellen begonnen. Mittwochmorgen setzte dann das erste – allerdings offenbar tiefer gelegte – Auto beim Überfahren des Buckels auf. Nicht nur der Fahrer ärgerte sich. Auch Anwohner äußerten gegenüber dem Bautrupp ihren Missmut über das „Verkehrshindernis“. Für Franz Lenze handelt es sich sogar um einen „Schildbürgerstreich“.
Der Stadt-Pressesprecher Manfred Bardtke verteidigt den Bau der Straßenschwellen. Seinen Angaben zufolge sollen die Bodenschwellen starke von Süden kommende Überschwemmungen aufhalten, also so genanntes hundertjähriges Hochwasser stoppen.
Insgesamt seien drei Straßenschwellen geplant. Am Walzweg und der Freiligrathstraße sollen die Buckel noch in diesem Jahr fertig werden. Ein dritter könne erst 2013 gebaut werden. Die Baumaßnahme koste 40.000 Euro, und der Bauausschuss des Stadtrates sei über die Bodenschwellen informiert worden, erklärte Bardtke gestern gegenüber der WP.
Der Pressesprecher räumt ein, dass die Bodenschwellen auch verkehrsberuhigend wirken. Das sei ein positiver Nebeneffekt. Verkehrsgefährdend sind sie nach Ansicht der Stadt aber nicht, weil die Buckel noch eine Deckschicht erhalten werden und somit am Ende weniger steil ausfallen als aktuell. „Man kann natürlich nicht mit hoher Geschwindigkeit darüberfahren“, sagte Bardtke, entsprechende Warnschilder seien aufgestellt.
Die Befürchtungen, dass sich vor den Schwellen das Hochwasser stauen wird und dann umso schneller auf die südlich gelegenen Grundstücke schwappt, nimmt Bardtke ernst. Insgesamt würden die Straßenschwellen aber die Situation in diesem Lendringser Viertel bei Hochwasser verbessern.