Menden/Langenholthausen. .
Hobby und Beruf in einem? Es gibt nur wenige, die ihr Hobby als Beruf verwirklichen können. Dominik Kaiser (26) aus Langenholthausen hat es geschafft: als Fußball-Freestyler.
Der Junge aus Langenholthausen fing schon früh an. Bereits mit sechs Jahren war er fußballverrückt. Er spielte in der C-Jugend beim VfL Bochum bis zur A-Jugend, wo Dominik ein Schlüsselbeinbruch erlitten hat. Ein Schock. Die Fußballkarriere konnte er aufgeben. Aber: Die Freestyle-Karriere startete.
„Als ich mir 2002 das Schlüsselbein gebrochen hatte, musste ich neun Monate pausieren, allerdings wollte ich schon nach drei Monaten wieder mit dem Fußballtraining anfangen. Da das Mannschaftstraining absolut tabu war, fing ich mit dem Ballhochhalten an, so ging es los mit den ersten einfachen Freestyle-Moves“, sagt Dominik Kaiser. Die ersten Tricks hat er sich zunächst selbst beigebracht.
Seine erste Schlagzeile hatte der Freestyler schließlich im Jahr 2004. „Ich stellte in Köln bei einem Ballhochhaltwettbewerb den Rekord von 5 000 Berührungen auf“, sagt der Profi stolz.
2006 ging Dominik zu der Freestyle-Gruppe „United Freestyler“. Dort lernte er Timo Löhnenbach und Adrian Fogel kennen und trainierte mit ihnen zahlreiche Moves. „Es gab viele Highlights in den vergangenen Jahren, aber ganz besonders wird mir der Gewinn der ersten Deutschen Freestyle-Meisterschaft im Jahr 2006 in Erinnerung bleiben, da niemand damit gerechnet hat, dass ich das Ding gewinnen könnte“, erzählt er. Sogar bei Stefan Raab hat der Freestyler auf der Couch gesessen: Er wurde bei „TV Total“ interviewt. Seit 2009 wohnt Dominik Kaiser nun in Köln und hat dort sogar eine Freestyle-Schule (United Freestyler Base) mit gegründet. Wer mal in Köln ist, kann die Schule besuchen.
Zuletzt war Dominik als Trick-Double im Fernsehspot der deutschen Nationalmannschaft zu sehen sowie als Darsteller im Kinofilm „Agent Ranjid rettet die Welt“ mit Kaya Yanar 2011.
Wer auch so erfolgreich werden möchte, braucht auf jeden Fall eine Portion Ehrgeiz, Kreativität, Technik und Durchhaltevermögen. „Schwierig ist es, jeden Tag aufs Neue an sich zu arbeiten, um sich zu verbessern. Ohne tägliches Training und kreative Phasen gibt es keinen Fortschritt“, sagt Dominik Kaiser.
Wer das Freestylen zu Hause vor dem Spiegel üben möchte, kann sich ein paar Tricks im Internet anschauen oder die Tipps und Tricks von Dominik nachmachen. Hier sind drei Beispiele, die auch Anfänger nachmachen können.
Neck Stall
Dabei wird der Ball mit dem Nacken „aufgefangen“. Ihr steht schulterbreit, geht in die „Skispringerposition“: Die Beine sind leicht gebeugt, der Oberkörper nach vorne geneigt. Danach nehmt Ihr die Hände und den Kopf nach oben, dadurch wird die Nackenmuskulatur angespannt. Der Blick ist leicht nach oben gerichtet, damit zwischen Kopf und Rücken eine kleine Kuhle entsteht, in der der Ball aufgefangen wird. Nun könnt Ihr Euch zur Gewöhnung den Ball erst in diese Kuhle hineinlegen und danach hineinwerfen. Wichtig beim Werfen ist, dass Ihr den Druck des Balles wie eine Feder durchs Hinhocken rausnehmt.
Hackenheber
Dabei klemmt Ihr Euch den Ball zwischen die Hacken, dreht Euch nach hinten, schleudert den Ball mit den Beinen hoch und fangt ihn wieder auf.
Around the World (ATW)
Bei diesem Trick wird der Ball mit dem Fuß in die Luft gehoben und anschließend einmal mit dem Fuß umkreist. Profis schaffen es sogar bis zu dreimal.
Beim ATW ist der erste Fehler, den viele machen, der falsche Bewegungsablauf des Tricks. Die meisten glauben, es sind zwei Bewegungen, man wirft den Ball hoch und geht dann erst rum, dies ist falsch.
Beim ATW haltet Ihr den Ball auf dem starken Fuß. Es gibt dann zwei Variationen. Beim „Outside ATW“ liegt der Ball liegt näher zum kleinen Zeh und geht von innen nach außen in einer Bewegung. Beim „Inside ATW“ liegt der Ball näher zum großen Zeh und geht von außen nach innen in einer Bewegung.