Menden. .
Auf keinen Fall will er sich in die Kommunalpolitik der Nachbarstadt einmischen. Aber trotzdem wird Hemers Bürgermeister Michael Esken heute Nachmittag gespannt darauf warten, wie der Stadtrat von Menden entscheidet. Es geht um die Oesetalbahn. Befürwortet der Rat den Abbau der Gleisanlagen, damit auf der alten Trasse ein Radweg gebaut werden kann? Esken hofft auf dieses Votum, denn: „Dieser Beschluss würde das weitere Verfahren eindeutig beschleunigen“.
Zur Erinnerung: Die stillgelegte Gleistrasse gehört seit 2008 der Stadt Hemer. Es steht das Angebot des Landesbetriebes Straßen.NRW, auf der Trasse einen Radweg zu bauen – ohne dass es Menden oder Hemer etwas kostet. Hemers Bürgermeister Michael Esken würde dieses Angebot gerne annehmen. Er hat bei der Bezirksregierung Arnsberg deshalb beantragt, dass er mit dem Rückbau der Gleisanlagen beginnen kann. Die Bezirksregierung wartet nun ihrerseits ab, wie sich die Stadt Menden zu diesem Vorhaben stellt.
Bekämpft wird der Abbau der Gleise vor allem von den Mendener Grünen und dem Oesetalbahnverein. Sie fürchten, dass der Bau eines Radweges Tatsachen schafft und das Reaktivieren der Bahn verhindert.
Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL) hat mittlerweile klar gestellt, dass eine Reaktivierung der Oesetalbahn ohnehin nur langfristig, also in zehn bis 20 Jahren, zu verwirklichen ist. Die Nutzung als Radweg sei eine mögliche Zwischenlösung. So lange die Trasse planungsrechtlich als Bahnstrecke gewidmet bleibe, sei eine spätere Reaktivierung auch weiterhin möglich. Deshalb habe auch der Verkauf der Trasse durch die Stadt Hemer an den Landesbetrieb keinen Einfluss auf eine spätere Reaktivierung – es sei denn, im Kaufvertrag werde eine andere Regelung getroffen.