Menden. .

Bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Carl-Schmöle-Straße ist am späten Freitagabend gegen 22 Uhr eine 72-jährige Frau ums Leben gekommen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist ein Fremdverschulden auszuschließen. Vermutungen der Ermittler gingen am Abend eher davon aus, dass die Seniorin mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen sein könnte. Die Feuerwehr konnte dies nicht bestätigen.

Es waren dramatische Szenen, die sich in der verqualmten Carl-Schmöle-Straße abspielten. Eine weinende Bewohnerin lief barfuß und sichtlich geschockt über die Straße. Sie hatte sich nicht einmal das Nötigste mitnehmen können, als sie aus der Wohnung fliehen musste. In ihre Wohnung konnte sie zumindest gestern Nacht nicht zurück. Insgesamt 14 Menschen lebten in dem Sechs-Parteien-Mietshaus der Gewoge. „Auch Kinder“, berichtet einer der Bewohner. Bis auf die Seniorin konnten sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das städtische Ordnungsamt musste für sie alle gestern eine Unterkunft besorgen.

Feuer an der Carl Schmöle Straße in Menden. Foto: Julian Gebhardt
Feuer an der Carl Schmöle Straße in Menden. Foto: Julian Gebhardt © Julian gebhardt

Ein 36-Jähriger, der mit seiner Frau direkt unter der Wohnung der 72-Jährigen lebt, schilderte gegenüber der WESTFALENPOST die entscheidenden Minuten um kurz nach 22 Uhr: „Wir saßen in unserer Wohnung und haben nichts geahnt. Man hat auch keinen Rauch gerochen. Da gab es auf einmal einen Knall. Und dann hat schon einer gerufen: ‘Es brennt, alle raus’. Und dann sind wir gerannt, wirklich um unser Leben gelaufen, es war ja alles voller Rauch.“ Seine Frau und er standen gemeinsam mit Nachbarn auf dem Rasen eines Nebenhauses und beobachteten die hart arbeitende Einsatzkräfte.

Was genau in der Wohnung geschehen ist, das werden die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben. Klar scheint aber zu sein, dass das Feuer im Wohnzimmer ausgebrochen ist und dass die Frau gehbehindert und pflegebedürftig war. In der Wohnung entdeckten die Ermittler ein Pflegebett und einen Rollator. Auch die Anwohner bestätigten: „Es kam immer ein Pflegedienst vorbei.“

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Neben der hauptamtlichen Wache wurde auch der komplette Löschzug Mitte per Sirene alarmiert. Einer der Feuerwehrleute schilderte: „Schon bei der Anfahrt stand eine große Rauchsäule über dem Haus.“ Unter Atemschutz drangen die Feuerwehrleute in das Mietshaus ein. Aber sie hatten zu diesem Zeitpunkt schon keine Chance mehr, die Frau zu retten.

Auf der Straße sammelten sich indes viele Schaulustige.

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