Menden. .

Wer alleinziehend ist und einen Job sucht, muss viele Hürden nehmen. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt Alleinerziehende vor besondere Herausforderungen. Auf der anderen Seite begegnen ihnen Arbeitgeber oftmals mit Vorurteilen.

Seit Februar dieses Jahres bietet das Jobcenter MK in Iserlohn, Lüdenscheid und Menden deshalb eine Beratung speziell für Alleinerziehende an. Die beiden Ansprechpartner in Menden, Anke Korte und Jürgen Hachelbusch, gehen gezielt auf die Situation der Ein-Eltern-Familien ein. Sie betreuen in der Hönnestadt 395 Männer und Frauen zwischen 25 und 49 Jahren mit dem Ziel, sie zu qualifizieren und in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu vermitteln. 95 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die meisten von ihnen, etwa 70 Prozent, haben keine abgeschlossene Ausbildung. Im Mittelpunkt der Beratungsgespräche stehen aber nicht allein die beruflichen Perspektiven. Anke Korte geht zusätzlich auch auf die familiäre und die Betreuungssituation der Kinder ein. „Bei vielen sah die Lebensplanung ja ursprünglich anders aus“, sagt sie.

Zunächst Basis schaffen

Anfang Mai haben sich in Menden 16 alleinerziehende Frauen gemeinsam auf den Weg gemacht. Sie nehmen am Aktivcenter der Euro-Schulen teil. Der private Bildungsanbieter arbeitet im Zuge der Alleinerziehendenberatung mit dem Jobcenter MK zusammen. Im Aktivcenter soll zunächst die Basis geschaffen werden, damit die Teilnehmerinnen auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Dazu gehört die berufliche Qualifizierung, z.B. im hauswirtschaftlichen und kaufmännischen Bereich, ebenso wie die Lösung von Organisations- und Betreuungsproblemen.

„Es besteht einfach sehr viel Gesprächsbedarf“, berichtet Antje Zeller, die die Maßnahme der Euro-Schulen leitet. Eine der Teilnehmerinnen beschreibt die ersten Wochen: „Es ist gut, durch die Gruppe Unterstützung zu bekommen.“ Gemeinsam werde nach Lösungen und beruflichen Perspektiven gesucht. In der Vergangenheit haben viele der Frauen überwiegend negative Erfahrungen gemacht: „Kein Arbeitgeber ist dazu bereit, Alleinerziehenden entgegen zu kommen.“ Damit sich das in Zukunft ändert, will Anke Korte auf der anderen Seite auch die Arbeitgeber sensibilisieren.