Menden. . Zu Beginn war beim Gelage auf dem Kirchplatz jede Menge Alkohol im Spiel. Zum Schluss hinterließ das Trio eine Spur der Verwüstung in der Innenstadt. Vor allem im Bereich der Poststraße, Sparkasse und Märkischen Bank.
Mehr als 20 Mülltonnen waren zum Teil derart demoliert, dass sie nicht mehr zu gebrauchen waren. Ebenso mehrere Leuchten an der Sparkasse und die Schranke der Märkischen Bank. Hinzu kamen weitere Sachbeschädigungen. Doch sind die drei angeklagten jungen Männer auch wirklich die Verantwortlichen für jene Vandalismusnacht am 29. Dezember 2011?
Zwei mutmaßliche Täter leugneten gestern am Amtsgericht mehrfach hartnäckig, etwas mit den ihnen vorgeworfenen Taten zu tun zu haben. Man sei einzig gemeinsam unterwegs gewesen. Der dritte im Bunde konnte nicht befragt werden. Es war ausgerechnet derjenige, der nach dem Vandalismuszug gegenüber der Polizei alles eingestanden hatte. Der 17-Jährige, bereits mehrfach Angeklagter am Mendener Amtsgericht, sitzt gerade im Arrest. In seiner ohnehin misslichen Lage hatte er sich im vergangenen Jahr auch noch dazu verstiegen, öffentlich den „Hitlergruß“ zu zeigen. Dafür wird er sich noch verantworten müssen.
Verfahren ausgesetzt
Auch wenn die Staatsanwaltschaft insbesondere nach den belastenden Aussagen von zwei Zeugen Brücken baute: „Schuldeingeständnisse können sich strafmildernd auswirken“, blieben die beiden Angeklagten dabei: „Wir hatten damit nichts zu tun.“ Ihr Kumpan soll von Angesicht zu Angesicht vor Gericht sagen, dass sie beteiligt gewesen sein sollen.
Richter Hennemann setzte angesichts der Sachlage gestern das Verfahren aus. Nach Ende der Arrestzeit des ebenfalls Angeklagten könnte Ende Juni weiter verhandelt werden. Was bei einer Verurteilung bedeuten würde: Bonus verspielt und erhebliche weitere Verfahrenskosten, die zu zahlen wären.