Menden/Balve. .
Die Diskussion um das Currywurst-Plakat der Landes-SPD lässt die Mendener Sozialdemokraten kalt. Der Ortsverein verzichtet nämlich komplett auf die klassischen Wahlkampfplakate.
Weder die Portraits von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft noch von der SPD-Direktkandidatin Inge Blask (Hemer) sind im Mendener Stadtbild zu sehen. Und das, obwohl CDU-Kandidat Wolfgang Exler massenhaft Plakate aufhängen ließ. Und obwohl insbesondere die kleineren Parteien FDP und Linkspartei sogar mit Großplakat-Wänden werben. Im auch zum Wahlkreis gehörenden Hemer lächelt SPD-Kandidatin Inge Blask ebenfalls von Plakaten.
Friedhelm Peters, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, bringt das allerdings nicht aus der Ruhe: „Das haben unsere Mitglieder so beschlossen.“ Die einzigen Wahlplakate, die man präsentiere, seien die an den Wahlwerbeständen. „Die haben wir auf Ständer geklebt, die wir nachher wieder einsammeln“, so Peters.
Der Umweltschutz sei ein entscheidender Grund: „Wir wollen nicht die Landschaft verschandeln.“ Aber es gebe auch einen inhaltlichen: „Wir diskutieren doch gerade alle über die Piraten und wie man Menschen über das Internet beteiligen kann. Und da soll es etwas bringen, wenn wir Köpfe hoch an Laternenpfähle hängen?“ Die Zeit der Materialschlacht sei vorbei. Ein großes Risiko sieht Peters in der Nicht-Plakatierung nicht. Er räumt aber ein: „Ob es Auswirkungen hat, werden wir am Abend des 13. Mai sehen.“ Und dann werde man auch die Konsequenzen für die kommenden Wahlkämpfe ziehen.
Mit Inge Blask, die man sonst voll unterstütze, sei das abgesprochen. Die Kandidatin selbst war gestern nicht zu erreichen.
In Balve hängen übrigens auch keine SPD-Plakate. Das hat allerdings praktische Gründe, so der Ortsvereinsvorsitzende Cay Schmidt: „Wir haben personelle Schwierigkeiten. Die Plakate müssen in Lüdenscheid abgeholt werden. Wir sind berufstätig. Das hat bislang noch keiner geschafft.“