Lendringsen. .

Der glatte Holzboden, eigentlich ein Badminton-Feld, bebt. Das macht der schnelle, lateinamerikanische Beat – aber auch die Tänzer, die wild und leidenschaftlich springen, hüpfen und die Schritte der Vortänzerin nachmachen. Sie reißen die Arme in die Höhe, wackeln mit dem Po und drehen sich hüpfend um die eigene Achse. Die Bewegungen sind fließend und so schnell, dass das ungeübte Auge kaum folgen kann. Der Schweiß fließt in Strömen, aber keiner denkt ans Aufhören und alle Gesichter strahlen vor Begeisterung: Zumba macht Spaß!

Zumba ist für die meisten Fans eine einzige Party. Und was liegt da näher, als aus einem Sport-Kurs eine Zumba-Party zu machen? Zum ersten Mal hat das neue Fitnesstudio Ankari in Lendringsen eine Zumba-Party veranstaltet. Die Zumba-Kurse gehören zum festen Repertoire im Kursangebot, jedes Fitnessstudio bietet mittlerweile den Mix aus Fitness, Tanz und eben auch Party an. Keine Frage, Zumba liegt voll im Trend.

Doch jeder Kurs ist auch zeitlich begrenzt, deswegen will sich das Team vom Ankari mal so richtig Zeit nehmen zum Abfeiern – insgesamt vier Stunden. Eine Party ohne Alkohol, mitten am Tag und noch dazu so schweißtreibend wie keine andere. Dafür ist die Stimmung von Anfang an gleich ganz weit oben. Schon vorab tänzeln die bunt gekleideten Frauen und die paar Männer durch die Gegend und wiegen die Hüften. Sie tragen knallige Farben, lila, pink, türkis. Viele haben sogar Kleidung von der Marke Zumba – die ist zwar teuer, dafür aber auch aus dünnem Stoff und bequem.

Dann betritt Maria Loboda das Podest, denn sie tanzt als Trainerin die erste Choreografie – eine große Ehre für die zierliche 26-Jährige mit dem langen, fast schwarzen Zopf. Das durfte sie bis jetzt noch nie bei einer Zumba-Party. Doch im Ankari ist sie Gastgeberin, weil sie dort auch Kurse gibt. Energiegeladen und gut gelaunt legt sie ihre ganze Kraft in ihre ersten fünf Lieder – denn danach wird sie von einer Kollegin abgelöst.

Doch erst einmal tanzt Maria – und wie! Ihre Füße bewegen sich in Sekundenschnelle, doch die 120 anderen Tänzer können ihr folgen. Die einzelnen Tänzer werden zu einer Masse, die sich gleich bewegt und im Takt klatscht, hüpft und mit dem Hintern wackelt. Bevor das erste Lied vorbei ist, sind die Gesichter schweißüberströmt – aber sie strahlen. Doch bei den schnellen Armbewegungen kommen nicht alle mit, denn unter den Party-Gästen sind auch viele Anfänger. Die wissen noch nicht so richtig, wie das funktioniert: Gleichzeitig mit der Hüfte wackeln, kuriose und schnelle Schritte machen und die Arme zur Seite strecken. Etwas viel auf einmal – und in was für einem Tempo!

Nach ihren fünf lateinamerikanischen Liedern tanzt Maria Loboda von der Bühne. Ihr kurzes Training war anstrengend, aber hat auch Spaß gemacht: „Die Leute haben sofort mitgemacht, keiner hat zugeguckt oder sich in die Ecke gestellt!“ Normalerweise brauche man vier, fünf Zumba-Kurse, bis man den schweißtreibenden Tanz beherrsche. Doch die Anfänger hätten sich diesmal echt gut gehalten – und das, obwohl der Tanz bei der Party deutlich schneller sei als im Kurs. Dabei ist sie überzeugt: Zumba ist für jeden was – unabhängig vom Alter oder der Statur.

Das zeigt sich auch an den Party-Besuchern, die immerhin 10 Euro für vier Stunden Fitness zahlen. Von der 16-Jährigen bis hin zum 50-Jährigen sind alle dabei. Doch eins eint sie: Sie sind aufgedreht – und total verrückt auf Zumba.