Bösperde. .

Der Streit zwischen dem Bürgerverein Bösperde (BVB) und OBO Betermann um die Schützenhalle am Schwarzen Weg könnte vor Gericht landen. Die BVB-Schützen haben beim Landgericht Arnsberg einen Antrag auf Prozesskostenhilfe gestellt. Würde dieser positiv beschieden, dann plant der Verein, die Firma OBO und auch dessen Chef Ulrich Bettermann persönlich auf 371 165 Euro Schadenersatz zu verklagen. Die Summe, so der BVB-Anwalt Horst Stamm aus Olsberg, sei gutachterlich ermittelt worden und setze sich aus dem Schaden für den Gebäudeverlust und Verlusten durch die nicht mögliche Grundstücknutzung zusammen.

Wie berichtet, hatte OBO Bettermann bereits im November 2009 die Nutzungsüberlassung für die 1970 errichtete Schützenhalle gekündigt: Der Platz werde für die Firmenerweiterung benötigt. Es wurde eine Frist bis Ende 2010 gesetzt, die dann noch einmal bis Herbst vergangenen Jahres verlängert wurde.

OBO-Anwälte kontern

Die BVB-Schützen zogen dann tatsächlich aus, pochen aber nun im Nachhinein darauf, dass sie Eigentumsrechte haben: Durch ihre Investitionen in die Halle und vor allem durch einen mündlichen Vertrag mit Bettermanns verstorbenem Vater Ernst.

Bettermanns Anwälte kontern, dass in dem bisherigen Klagentwurfs nicht einmal ersichtlich sei, auf welcher Grundlage ein Schadenersatzanspruch beruhen solle. Das Gutachten weise zudem gravierende Mängel auf: Weder in der Sache noch in der Höhe sei die Forderung berechtigt.

In dem Prozesskostenhilfeverfahren wird nun geprüft, ob für den Verein überhaupt Anspruch auf staatliche Hilfe besteht, und ob die Klage Aussicht auf Erfolg hat. Wenn diese Hürden übersprungen sind, will der BVB entscheiden, ob Klage eingereicht wird. Ohne die Hilfe könnte der BVB bei einer Niederlage vor Gericht bei dem hohen Streitwert auf hohen Kosten sitzen bleiben.