Menden. .

In einem weiteren Altlasten-Gutachten soll geklärt werden, wie sehr das Nordwall-Gelände möglicherweise belastet ist. Bürger – insbesondere ehemalige Dransfeld-Mitarbeiter – werden gebeten, Hinweise zu geben.

Erst wollte die Stadtverwaltung das Thema nicht-öffentlich diskutieren. Das verhinderte jedoch FDP-Ratsherr Norman Böhme. Dann geriet die Politik voll in Fahrt. Hubert Schulte (CDU) will millionenteure Fehler wie einst bei der Hönne-Insel nie mehr zulassen: „Ich bitte die Mendener Bürger, uns Hinweise zu geben, wo das Nordwall-Gelände stark belastet sein könnte“, appellierte er.

Dass die einst auf dem Nordwall-Gelände ansässige Firma Dransfeld eine Galvanik hatte, war bekannt. Auch dem Gutachter. Diplom-Geologe Ingo Fuhrmann – Büro Fuhrmann und Brauckman in Balve – hatte federführend untersucht. Keineswegs nach dem Zufallsprinzip.

Bei einem Ortstermin hatten Vertreter der Stadt und des Märkischen Kreises gemeinsam anhand des Lageplans mit dem Balver Büro die Bohrungspunkte für die Bodenuntersuchung ausgewählt. Fuhrmann: „Wenn wir auf dem Gelände noch mehr untersuchen sollen, ist das für uns kein Problem.“

Nach dem Erstgutachten hätte die Komplettbefreiung von Altlasten etwa 120 000 Euro gekostet. Erfahrene Politiker wie Hubert Schulte erinnern sich: „Bei der Hönne-Insel hat es auch mit eher kleineren Beträgen angefangen.“

Die ITG GmbH, die auf dem Nordwall-Gelände ein innerstädtisches Einkaufszentrum bauen will, sieht die neue Diskussion über mögliche Altlasten gelassen. Bei solchen Bauprjekten sei immer mit überraschenden Altlastenfunden zu rechnen, so Hans Rogalski von der ITG.

Er erwartet wegen des zusätzlichen Gutachtens keine wesentlichen Zeitverzögerungen. Das Bebauungs-Plan-Verfahren sei ohnehin noch nicht abgeschlossen. Lediglich die Verhandlungen über die Grundstücksverkäufe würden um wenige Wochen verzögert.

Noch am Freitag hat die Stadtverwaltung einen Mitarbeiter benannt, der ab Montag Hinweise zu möglichen Altlasten entgegennimmt. Es ist Rainer Lückermann (Umweltabteilung, 903-310, Raum 310 im Rathaus).