Menden. .

Knapp 50 Eltern und Kleinkinder haben gestern Morgen gegen die Erhöhung der Kindergartenbeiträge protestiert. Das Motto der Demonstration: „Kitas müssen bezahlbar bleiben“.

Trillerpfeifen und Kinderweinen mischen sich immer wieder zu einer durchdringenden Geräuschkulisse. „Wir lassen uns nicht ruhig stellen“, betont Sabine Rothhöft. Sie hat die Protestaktion gemeinsam mit anderen Müttern und dem Jugendamtselternbeirat organisiert. Ihre Haltung ist klar: Zwar seien auch Familien bereit, ihren Beitrag zur Konsolidierung der städtischen Finanzen zu leisten. Doch wenn die Schulden der Stadt die Schulden aller Mendener sind, dann müssten die Lasten auch auf alle verteilt werden. Eine Erhöhung der Kita-Beiträge um mehrere Hundert Euro für einzelne Familien sei jedenfalls nicht solidarisch, erklären die Teilnehmer der Demo unisono. „Kinder sind die Zukunft. Und in die Zukunft sollte man investieren“, meint eine Mutter. Andernfalls würden junge Familien fortziehen „und die Stadt wird immer älter“.

Die Familien hatten die Ratsfraktionen und die Stadtverwaltung zur Demo eingeladen, um über die im Raum stehende Erhöhung der Elternbeiträge zu diskutieren. Dieser Einladung folgt an diesem Morgen nur Ingrid Ketzscher von der GAL. Kämmerer Uwe Siemonsmeier vertritt die Stadtverwaltung. Diese maue Beteiligung der Politik erntet Kritik: „Es ist bezeichnend, dass nur Frau Ketzscher von den Grünen da ist, aber keiner von den Parteien, die sich christlich oder sozial nennen“, sagt Katrin Heyng unter dem Beifall der Demonstranten.

Die so gelobte Ingrid Ketzscher erklärt sich solidarisch mit den Familien. Sie wiederholt die Möglichkeit, statt der Elternbeiträge die Grundsteuer anzuheben, „das sind dann für die Betroffenen 1 bis 2 Euro im Monat“. Aufgrund der Lobbyarbeit der Eltern werde ihrer Ansicht nach in den Ratsfraktionen auch über diese Alternative nachgedacht.

Mit der gestrigen Demo ist der Protest der Kindergarteneltern noch nicht beendet. Auch für die Ratssitzung am kommenden Dienstag wird eine Aktion vorbereitet, denn in dieser Sitzung steht der endgültige Beschluss über die künftige Höhe der Kita-Beiträge auf der Tagesordnung.