Hüingsen. .

Die Adolf-Kolping-Grundschule Hüingsen kann bereits zum kommenden Schuljahr 2012/2013 keine Eingangsklasse mehr bilden, weil zu viele Eltern ihre Anmeldungen zurückgezogen haben. Die Schulpflegschaft glaubt, dass die Stadtverwaltung durch einen Brief zur Verwirrung bei den Eltern beigetragen hat. Nun sorgen sich Vertreter der Schule, dass sie bereits zum Schuljahr 2013/2014 wird schließen müssen.

Anmeldungen revidiert

Nach Angaben aus der Schulpflegschaft lagen Anfang Dezember noch 19 Anmeldungen für die 1. Klasse vor. Dann beschloss der Stadtrat bekanntlich die Schließung der Hüingser Schule im Jahr 2014 – und fünf Eltern zogen ihre Anmeldungen zurück. Damit sackte die Anmeldezahl unter die nötige Marke.

Die Stadtverwaltung teilte den übrigen 14 Familien vergangenen Donnerstag per Brief mit, dass es keine Eingangsklasse mehr geben werde. Verbunden mit der Bitte, die Kinder „bis zum 10.02.2012 an einer anderen Grundschule der Stadt Menden anzumelden“. Eine Übersicht über die Grundschulen war Teil des Briefes. Für „helle Aufregung“ habe der Brief gesorgt, berichtet die 2. Vorsitzende der Schulpflegschaft, Jutta Beierle-Exler.

Was die Verwaltung in dem Brief nicht erwähnte – und das ist der Vorwurf der Schulpflegschaft: Die Adolf-Kolping-Grundschule ist Teilstandort eines Schulverbundes mit der Bischof-von-Ketteler Grundschule Lendringsen. In Hüingsen angemeldete Kinder waren damit automatisch auch an der von-Ketteler-Schule angemeldet. Diese Information reichte die Schulverwaltung vier Tage später in einem zweiten Brief an die Eltern nach. Verbunden mit der Einladung zu einem Elternabend am 29. Februar. Mittlerweile hatten aber bereits weitere fünf Eltern ihre Kinder an anderen Grundschulen außerhalb Lendringsens angemeldet.

Schulleiterin Edeltraud Schrieck war vom ersten Brief an die Eltern nicht informiert und bezeichnet ihn rückblickend als „sehr unglücklich“. Sie habe sich gewünscht, dass die Eltern zuerst umfassend informiert worden wären, um anschließend als „mündige Bürger“ über die weiteren Anmeldungen zu entscheiden.

Wie es zu den irritierenden Briefen gekommen ist, konnte die Stadtverwaltung gestern Nachmittag noch nicht erklären.

Schulende schon 2013?

Die Schulpflegschaft fürchtet nun, dass die Adolf-Kolping-Schule mangels Neuanmeldungen ein Jahr früher schließen muss als ursprünglich vorgesehen. Dann wäre bereits zum Schuljahresende 2013 Schluss. „Das verunsichert auch die Eltern der jetzigen Zweitklässler“, weiß Jutta Beierle-Exler. Die waren davon ausgegangen, dass ihre Kinder die Grundschullaufbahn in Hüingsen beenden können. Mit einer Schließung im Jahr 2013 müssten sie aber für ihr letztes Grundschuljahr doch noch an die Bischof-von-Ketteler-Schule wechseln.