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Die Arbeiten an der Hangrutsch-Baustelle liegen dank des milden Winters gut in der Zeit. Nach der Weihnachtspause gehen die Arbeiten am Montag weiter. Doch gleichzeitig klagen Geschäftsleute über große Umsatzeinbrüche. Vielfach bleibt die Kundschaft aus.
„Unser Mittagsgeschäft ist um 80 Prozent eingebrochen“, bilanziert Davor Slamic, Inhaber des gleichnamigen Hotel-Restaurants und direkter Nachbar der Baustelle. „Vor allem Firmenkunden, die auf der anderen Seite der Baustelle arbeiten, bleiben aus.“ Davor Slamic freut sich deshalb umso mehr, dass seine Stammkunden, die vor allem abends zum Essen kommen, ihm die Treue halten. Der Hotelbereich hingegen laufe normal weiter. Hintergrund ist, dass auswärtige Kunden bei der Buchung nichts von der Baustelle wissen. Davor Slamic und sein Team fahren diesen Kunden dann manchmal schon entgegen, „damit sie nach ein paar hundert Kilometern Fahrt nicht auch noch lange suchen müssen“.
Auch Cornelia Steidel von der Total-Tankstelle klagt über ausbleibende Laufkundschaft, die sich vor allem im Shop-Bereich bemerkbar mache: „Bei vielen siegt die Bequemlichkeit. Aber einige unterstützen uns auch, damit wir durchhalten.“ Cornelia Steidel verzeichnet Umsatzeinbußen von 30 bis 40 Prozent.
Ähnlich ist es beim Hof Rohe, wo die Umsätze um bis zu 50 Prozent zurückgegangen seien, berichtet Doris Rohe: „Zum Glück bleiben uns die Stammkunden weiter treu.“
Und auch im Restaurant zum Himmelsstern an der Unnaer Landstraße ist die Zahl der Kunden seit September schlagartig zurückgegangen: „Wir können uns glücklich schätzen, wenn am Abend mal zwei Leute kommen“, sagt Restaurantleiterin Romana Fonso. Der Umsatz sei um 60 bis 70 Prozent rückläufig. Einzig das Liefergeschäft sei nicht beeinträchtigt.
Ähnlich ist die Resonanz wenige hundert Meter weiter bei El Greco Zu den Linden. „Kunden, die sonst aus der Stadt oder aus Lendringsen zu uns gekommen sind, fahren jetzt nicht mehr“, berichtet Georgios Maragiannis. „Die Kunden sagen, das Essen ist ja kalt, bis wir zu Hause sind.“ Abends schließt der Betrieb oft früher, „weil einfach niemand mehr kommt“.
Auch Reiner Uebach vom Platte Heider Restaurant Zum Stucken berichtet über weniger Kunden, seit wegen der Hangrutsch-Baustelle die Zufahrt vom Bräukerweg zur Hermann-Löns-Straße gesperrt ist.
Keine Auswirkungen der Baustelle spürt Guido Dünnebacke von Zweirad Dünnebacke. Im Oktober, kurz nach Einrichtung der Baustelle, „haben wir sehr schlechte Zahlen geschrieben“, blickt er zurück. Die beiden folgenden Monate hingegen seien gut gelaufen. Für eine Bilanz zu den Auswirkungen der Dauerbaustelle sei es zu früh, da der größte Umsatz saisonbedingt in der Zeit von März bis August gemacht werde. „Es kann natürlich sein, dass manche Laufkundschaft ein Päckchen Flickzeug vielleicht jetzt eher im Supermarkt kauft“, sagt Guido Dünnebacke, aber zeigt sich zuversichtlich: „Wenn jemand wirklich ein Fahrrad braucht, nimmt er auch einen kleinen Umweg in Kauf.“