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Wegen des Neubaus des Einkaufszentrums am Nordwall muss das Wegekreuz von seinem angestammten Platz vor dem Parkhaus umgesetzt werden.
Am Bahnhof rollen die Abrissbagger, deshalb ist es zuletzt um das zweite geplante Einkaufszentrum in der Innenstadt etwas ruhig geworden. Beobachter fragen sich aber durchaus, was mit dem Wegekreuz geschehen wird, vor dem der erste Fußfall der Kreuztracht stattfindet.
Eine endgültige Antwort auf diese Frage ist zurzeit noch nicht möglich. „Es kann dort aber auf jeden Fall nicht bleiben“, sagt der in der Stadtverwaltung zuständige Projektbetreuer Jörg Müller. Am aktuellen Standort des Kreuzes entlang wird die Gebäudefront des geplanten Einkaufscenters hochgezogen. Zurzeit ist laut Müller die wahrscheinlichste Lösung, dass dann in die Fassade eine Nische für das denkmalgeschützte Wegekreuz eingebaut wird. Über diese Option will die Bauverwaltung bald gemeinsam mit dem Investor ITG und der St.-Vincenz-Gemeinde beraten.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat als Denkmalbehörde diesen Vorschlag bereits bewertet. Grundsätzliche Bedenken bestünden nicht, fasst Müller die Stellungnahme zusammen. Die Denkmalschützer legen aber Wert darauf, dass die Fassade rund um das Wegekreuz respektvoll und behutsam gestaltet wird. Soll heißen: Dort sollte es keine Werbefläche geben.
Ob die Nische für das Wegekreuz exakt am jetzigen Standort gebaut werden kann, ist allerdings noch nicht klar. Dazu seien die Baupläne architektonisch noch nicht weit genug, erklärt Jörg Müller. Viel Spielraum nach rechts oder links gebe es aber nicht, meint er. Denn der zweite Fußfall der Kreuztracht am jüdischen Friedhof ist nicht weit entfernt. „Wir müssen ja die Reihenfolge einhalten.“
Dass der Landschaftsverband keine Bedenken gegen eine vorsichtige Versetzung in eine Gebäudenische hat, hängt möglicherweise mit der Geschichte des Wegekreuzes zusammen. Es wurde nämlich bereits einmal versetzt. Der ursprüngliche Standort war an der Kreuzung Hauptstraße – Nordwall vor dem Haus der Familie Dransfeld am seinerzeit so genannten „niedersten Stadttor“.
Technisch ist die Versetzung des Kreuzes übrigens kein Problem, sagt Jörg Müller: „Heutzutage werden ganze Häuser versetzt“.