Menden. .
Einen Flügel haben die Mitarbeiter einmal mit Hilfe eines Krans in ein Wohnhaus transportiert. Und Schlagersänger Sandy Wagner halfen sie mit einer Gitarren-Saite aus, als dem nachts um 23 Uhr bei einem Auftritt in der „Hölle“ die E-Saite riss. Vor 50 Jahren eröffnete Familie Jost ihr Musikhaus, vor zehn Jahren kam das Spielzeuggeschäft MacJoker hinzu.
Im Herbst 1961 eröffnete Franz Jost senior an der Iserlohner Landstraße 18 das Musikhaus. „Damals haben wir viele Vereine mit Instrumenten beliefert, hauptsächlich mit Blasinstrumenten“, erzählt Ursula Jost. „Aber auch das Akkordeon war ein großes Thema.“ Nicht von ungefähr: Denn Anni Jost war zweimalige Akkordeon-Weltmeisterin, Franz Jost junior leitete das Akkordeonorchester in Hemer.
1972 zog das Geschäft in die Hochstraße 4. „Das war für uns ein großer Schritt“, berichtet Ursula Jost. „Wir waren in der Innenstadt angekommen.“ 1986 erwarb die Familie die Kupferburg und eröffnete nach Umbaumaßnahmen das Musikhaus am Marktplatz 1.
1990 stiegen die beiden Söhne Bernd (Klavier- und Cembalobauer) und André (Musikalienhändler und Handelsfachwirt) in den Betrieb ein. André Jost eröffnete 2001 MacJoker in der Hochstraße. „Ich habe den Bedarf gesehen, dass sich in einer Stadt von Mendens Größe ein Spielzeuggeschäft rechnen könnte.“ Ein Jahr später, 2002, übernahm André Jost dann auch das Musikhaus. 2006 kaufte die Familie das Haus an der Hochstraße 4 und legte beide Betriebe zusammen.
Mit den beiden runden Geburtstagen – 50 und zehn Jahre – verbindet die Familie Jost viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse. Aber auch Rückschläge: Beim Hönne-Hochwasser 2007 stand ein großer Teil des Gebäudes unter Wasser. „Der Schaden belief sich auf fast 200 000 Euro“, sagt André Jost. „Glücklicherweise waren die Sachen versichert.“
Fünf Mitarbeiter beraten derzeit die Kunden. „Im Spielzeugbereich laufen die Klassiker wie Brettspiele, Playmobil, Lego und Holzspielzeug immer gut“, sagt André Jost. „Bei den Musikinstrumenten sind es derzeit die Westerngitarre sowie Keyboards und Digital-Pianos“, fügt Bernd Jost hinzu.
Die Belebung der Hochstraße mit gleich zwei neuen Geschäften begrüßen Bernd und Andre Jost. „Aber das reicht noch lange nicht aus“, sagen sie. Das Pflaster müsse dringend dem der Hauptstraße im Fußgängerzonenbereich angeglichen werden. „Wenn man von der Hauptstraße in die Hochstraße sieht, guckt man in ein dunkles Loch“, so André Jost.
Die Beiden wünschen sich, dass die Geschäfte auf der anderen Straßenseite Durchbrüche zur Hochstraße machten. „So käme mehr Leben in die Straße.“ Und auch für den Dauer-Leerstand „Onion“ müsse dringend eine Lösung gefunden werden.