Schwitten. .
Sirenenalarm schreckte Dienstagabend um 18 Uhr viele Mendener auf. Chlorgas war aus einer Flasche im Gebäude des Mendener Wasserwerks an der Ruhrbrücke ausgetreten. Verletzt wurde niemand. „Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht“, so Matthias Lürbke, Betriebsleiter der Stadtwerke Menden.
Rund 70 Feuerwehrleute aus Menden waren im Einsatz. Die Fröndenberger Straße war etwa zwei Stunden lang gesperrt.
Der Alarm ging gegen 17.45 Uhr bei der Hauptwache der Feuerwehr ein. Ein Fühler im Raum der Trinkwasserdesinfektion hatte gemessen, dass Chlorgas austrat. Der automatische Alarm schlug sowohl bei Mitarbeitern des Bereitschaftsdienstes wie auch bei der Feuerwehr auf. Gleichzeitig, so Lürbke, sei automatisch eine Sprinkleranlage angesprungen.
Chlorgasalarm
Das Wasser bindet das Chlorgas. Denn das ist gesundheitsschädlich. „Es ist stark reizend, kann auf die Schleimhäute gehen und auch über die Haut aufgenommen werden“, so Albert Lipsch von der Feuerwehr. Der Stadtwerke-Mitarbeiter habe richtig gehandelt und die Tür zum Raum nicht geöffnet, damit das Chlorgas nicht nach außen strömen konnte.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Feuerwehrleute gingen nur unter Vollschutz – mit Atemmaske und im Ganzkörperanzug – zum Gefahrenpunkt. Gespenstische Szenen wie im Katastrophenfilm auf der Fröndenberger Straße: Zwei verhüllte Feuerwehrleute wurden im neuen Dekontaminations-Container der Feuerwehr anschließend abgeduscht. Es sei nur eine geringe Menge Chlorgas ausgetreten, so Matthias Lürbke. Eine Gefahr der Verunreinigung des Trinkwassers habe nicht bestanden. Das Wasserwerk musste den Betrieb nicht einstellen.
Warum die Flasche undicht war, war gestern noch unklar. Für viele Autofahrer bedeutete der Einsatz gleichzeitig eine lange Heimfahrt. Denn weil die Fröndenberger Straße gesperrt war, mussten viele Mendener über Wickede nach Hause fahren. Und dort sorgt derzeit die Ruhrbrücken-Baustelle für lange Staus.
Der Feuerwehreinsatz befand sich im alten Wasserwerk-Gebäude. Gleich daneben entsteht der gemeinsame Neubau der Stadtwerke Menden und Fröndenberg. Matthias Lürbke: „Dort werden wir künftig zur Trinkwasserdesinfektion kein Chlorgas mehr benötigen.“