Menden/Balve. .

Das Mendener Stadtgebiet wird erneut hinsichtlich möglicher Vorrangflächen zur Nutzung von Windenergie überprüft. Und zwar diesmal aus durchaus anderem Blickwinkel. Denn der neue Windenergie-Erlass NRW, der seit Juli 2011 gilt, weist ausdrücklich darauf hin, dass auch geeignete Waldgebiete für das Aufstellen von Windkraftanlagen ausgewiesen werden können.

Bislang war der Widerstand aus der Mendener Politik und der Bürgerschaft gegen den Bau von Windrädern groß. Bis heute sind im Stadtgebiet keine Vorrangflächen ausgewiesen. So dreht sich in Menden gerade einmal ein einziges Windrad. Laut Statistik der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) produziert das Oesberner Rad pro Jahr etwa 718 Megawattstunden (Stand 5. Juni 2011). Wie aber sieht es in den Nachbarstädten und Kreisen aus?

Auf den Balver Höhen – von Menden aus zum Teil gut sichtbar – thronen insgesamt sechs Windkraftanlagen. Sie produzieren laut DGS rund 11 000 MWh regenerativen Strom jährlich. Für den gesamten Märkischen Kreis weist die DGS-Statistik 34 Windkraftanlagen aus. Jährliche Stromproduktion: rund 56 700 MWh. Für Fröndenberg hat die DGS-Statistik acht Windkraftanlagen verzeichnet (Gesamtstromproduktion: knapp 6000 MWh/Jahr), für Schwerte zwei (211 MWh/Jahr). In Iserlohn drehen sich zwei Windräder (1690 MWh/Jahr), in Hemer ist es eine Klein-Anlage (5 MWh/Jahr).

Nimmt man neben der Windkraft auch andere erneuerbare Energien hinzu, gibt es weitere interessante Zahlen: Als Produzent erneuerbarer Energien im Vergleich zum Gesamtstromverbrauch ist Balve mit 18 Prozent Spitzenreiter im Kreis. Menden liegt bei vier Prozent. Insgesamt wurden zum Stichtag 5. Juni 2011 in den Städten und Kommunen des Kreises 136 968 MWh/Jahr an regenerativem Strom erzeugt. Zum Vergleich: Der Gesamtstromverbrauch im Kreis wird mit 3 342 269 MWh/Jahr angegeben.

Informationsquellen

Die DGS greift für ihre Statistik nach eigenen Informationen auf die Daten der Netzbetreiber zurück, die zur Veröffentlichung im Internet verpflichtet sind. Wer sich gerne selbst informieren möchte, kann im Internet die „Energymap“ der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie einsehen. Weitere Infos unter www.energymap.info.