Halingen. .

Sicher ist es noch nicht, doch die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass die Grundschule Halingen nun doch schon im kommenden Sommer ihre Pforten schließen muss. Die aktuellen Anmeldezahlen lassen befürchten, dass der Teilstandort des Schulverbunds Bösperde-Halingen unter die Gesamtschülerzahl von 54 fallen wird und somit nach Gesetzeslage geschlossen wird.

Helga Sommer, die Leiterin des Schulverbunds, hat die Halinger Eltern in einer Versammlung auf dieses Szenario vorbereitet. Im November hatte man zunächst noch davon ausgehen können, dass 15 i-Dötzchen für das kommenden Schuljahr in Halingen angemeldet werden. Doch diese Zahlen haben sich als nicht belastbar erwiesen, da darunter auch Jungen und Mädchen waren, die auf Antrag vorzeitig eingeschult werden sollten. Doch dazu wird es nicht in allen Fällen kommen.

Helga Sommer muss derzeit damit rechnen, dass es wohl eher nur zu zehn Halinger i-Dötzchen kommen wird: „Nach dem jetzigen Stand müssen wir davon ausgehen, dass wir die gesetzlich vorgeschriebene Gesamtzahl von 54 Schülern nicht erreichen werden.“ Und damit würde die erst am Dienstag vom Rat für Sommer 2014 beschlossene Schließung vorgezogen. Denn in dem Beschluss heißt es, dass der Standortort nur unter dem Vorbehalt bis 2014 aufrecht erhalten wird, dass die Mindestschülerzahlen eingehalten werden.

Für die engagierte Halinger Dorfgemeinschaft und insbesondere die Eltern, die intensiv für den Standort gekämpft hatten, ist diese Entwicklung eine große Enttäuschung. In Halingen war unter Mithilfe der Eltern erst zum Schuljahresbeginn ein für Menden einmaliges neues Konzept eingeführt worden, bei dem vier Jahrgänge gemeinsam im Klassenverbund unterrichtet werden.

Schulleiterin Sommer räumt auch ein, dass sie sich bei der Elternversammlung einige Kritik hatte anhören müssen. In vielen Einzelgesprächen habe sie aber deutlich machen könne, dass sie als Schulleiterin in der jetzigen Situation keinen Spielraum habe: „Es war mir aber wichtig, die Eltern frühzeitig und umfassend zu informieren.“

Der Schließungsbeschluss des Rates für das Jahr 2014 habe sicherlich einige Eltern veranlasst, ihr Kind gleich in Bösperde anzumelden. Nach WP-Informationen haben einige Eltern ihre Kinder auch nach Bösperde wechseln lassen, weil sie doch dem dortigen jahrgangsbezogenen Unterricht den Vorzug geben.

Das Lehrerkollegium hat schon Überlegungen angestellt, wie die Halinger Kinder in Bösperde integriert werden könnten – auch, um die Eltern zu beruhigen. Ziel soll es sein, den Kindern ihre gewohnten Klassenkameraden zu erhalten. Schulleiterin Helga Sommer: „Die gleichaltrigen Kinder in den jeweiligen Halinger Klassen sollen zusammenbleiben und als Gruppen den entsprechenden Klassen in Bösperde zugeordnet werden.“ Die jetzt angemeldeten Halinger i-Dötzchen würden zusammenbleiben, die Klasse dann mit Bösperder Schülern aufgefüllt.