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Menden. Einen innovativen und netten Abend erlebten zahlreiche Zuhörer beim 4. Reiter-Forum im Autohaus Rosier. Seit 18 Jahren wird dieses Forum ausgerichtet.

Das erste Mal in der ­Hönne­stadt. Schon traditionell berichten namhafte Reiter aus dem Dressur- und Springsport Ausbildungsmethoden rund um Pferd und Reiter. Diesmal hatte Frank Henning, der Initiator dieser Veranstaltung, den bekannten Dressurreiter Michael Klimke und den Springreiter Alois Pollmann-Schweckhorst eingeladen.

Nicht nur junge Reiter und Reiterinnen folgten knapp drei Stunden den Ausführungen dieser Aushängeschilder, auch viele alte Hasen waren vor Ort.

Michael Klimke kurzfristig aus Mallorca angereist, sonst in Münster ansässig, riss kurz Methoden aus seiner Ausbildung an. Er zeigte dem Publikum, wie er seine Pferde warm reitet, oder wie er mit ihnen die hohen Lektionen trainiert. Er prangerte aber die heutige Reitkultur an. Für ihn ist es nicht vertretbar, bereits dreijährige Pferde zu Höchstleistungen anzutreiben. Er sprach sich aber auch dafür aus, konsequent Hilfsmittel bei der Ausbildung von Pferden korrekt anzuwenden. „Aber bei aller Ausbildung, das Pferd muss Freude dabei haben.“ so sein Motto. An drei Beispielen, einem sechsjährigen Wallach, einer achtjährigen Stute und einem zehnjährigen Pferd, zeigte der ehemalige Deutsche und Westfälische Meister seinen Weg zum erfolgreichen Dressurreiten. Für ihn war es auch klar: „Die Fehler werden bereits in der Grundausbildung gemacht.“ Nicht zu früh mit den hohen Lektionen beginnen, und bereits das Gewicht auf die Hinterhand zu verlagern, das kommt später, so Klimkes Meinung.

Für die Springreiter referierte Alois Pollmann-Schweckhorst. Mittlerweile in Mühlen im Stall bei Paul Schockemöhle heimisch, zeigte der ehemalige Warsteiner worauf beim Springreiten ankommt. Beispiele aus Deutschland und Amerika zeigten junge Nachwuchsreiter im Parcours. Er analysierte nicht nur ihre Fehler, sondern gab auch Tipps, wie man es besser machen könnte. „Takt, Rhythmus und Losgelassenheit sind wichtige Ausbildungskriterien beim Pferd“ so der 46-Jährige.

„Das Pferd soll jeden Tag Freude an der Arbeit haben.“ Grundlage für ihn ist auch die dressurmäßige Arbeit beim Springpferd. Er stellte aber auch fest, das es doch eine Zeit lang dauert, bis ein Pferd optimal ausgebildet ist. Bestes Beispiel ist sein jetziges Erfolgspferd Chacco-Blue, bei dem sich der Erfolg erst nach zwei Jahren einstellte. Er stellte aber auch fest: „Wenn der Kommerz überhand nimmt, ist der sportliche Erfolg zu Ende.“