Menden. .


Die Gefahr, dass die Stadt im August den Rest der Hönne-Insel zurückkaufen muss, scheint vorerst gebannt. Nach WP-Informationen gab es im Bauausschuss mehrheitlich grünes Licht für die von der S-Pro-Bau gewünschte Fristverlängerung. Die Sparkassen-Tochter scheint auch ein neues Projekt im Visier zu haben. Im Ausschuss fiel das Wort Pflegeeinrichtung.

Der Vertragspassus hat schon mehrfach für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt: Grob gesagt steht dort, dass die Stadt den Rest der Hönne-Insel zurückkaufen muss, wenn die S-Pro-Bau sie bis zu einer gewissen Frist trotz Bemühens nicht komplett vermarktet und auch die restlichen Erschließungsmaßnahmen (Grachten, Wasserrad, Brücken) nicht erledigt hat.

Frist läuft ab

Diese Frist läuft in diesem August aus. Die Stadt lief also Gefahr, dass sie nach den Millionen-Investitionen in die Altlasten-Sanierung und die Hönne-Mauer nun die Grundstücke zurückkaufen muss.

Gibt es bald eine neue Baustelle für eine Pflegeeinrichtung? Foto: Martina Dinslage
Gibt es bald eine neue Baustelle für eine Pflegeeinrichtung? Foto: Martina Dinslage © WP

Donnerstagabend gab es aber offensichtlich mehrheitlich grünes Licht im Bauausschuss für eine Fristverlängerung. Denn die will nicht nur die Stadt, sondern auch die S-Pro-Bau bzw. S-Pro-Immo - beides Töchter der Sparkassen Iserlohn und Märkisches Sauerland Hemer-Menden.

Einst als „Klein-Venedig“ geplant

Zum einen, weil man sich insbesondere in Hemer als Nachlassverwalterin der untergegangenen Mendener Sparkasse wohl der Verantwortung für das Mendener Innenstadt-Areal bewusst ist, das einst als Luxus-Wohngebiet („Klein-Venedig“) geplant war. Zum anderen scheint es aber neben dem derzeit schon im Bau befindlichen Ärzte-, Geschäfts- und Wohnhaus ein weiteres konkretes Groß-Projekt zu geben.

Aus der Sparkasse war nur von vielversprechenden Verhandlungen mit Interessenten zu hören. Am Grundkonzept der Wohnbebauung wolle man dabei nicht rütteln. Im Ausschuss war aber auch von einer Pflege-/Servicewohnen-Einrichtung die Rede, die den Bodelschwinghstraßen-Riegel schließen solle.

Kaiserstraßenbrücke wird nicht aufgebaut

Aber es gibt noch weitere Abweichungen vom Ursprungskonzept: So soll die aus Hochwasserschutzgründen abgerissene historische Kaiserstraßenbrücke, die eigentlich über den Mühlgraben eine neue Verbindung zwischen Hönne-Insel und der „Hönne-Halb-Insel” bilden sollte, dort nun doch nicht gebaut werden. Dort wird es nur einen einfacheren „Steg“ geben. Zudem soll ein Teil der Grachten verdeckt werden, um eine behindertengerechte Zufahrt zu dem Ärztehaus zu schaffen. Auf der anderen Seite erneuert die Sparkasse wohl ihre Vertrags-Verpflichtung, die Grachten zu vervollständigen, das Wasserrad zu bauen und auch die Fußgängerbrücke über die Hönne zur Bahnhofsseite zu errichten.

Dieses Vorhaben ist am weitesten fortgeschritten: Die Brücke ist wohl schon in Auftrag gegeben und soll - so ist zu hören - „auf jeden Fall noch in diesem Jahr gebaut werden”. Die Frist-Verlängerung für den Vertrag, der der Rat noch zustimmen muss, ist wohl auf ein Jahr angelegt, mit der Option sie noch zweimal zu verlängern.