Menden. .
Einige Ratsmitglied fragten sich Dienstag, ob sie richtig gehört hatten. Eine „Steuer auf Vergnügen sexueller Art“ will die Stadt erheben? Richtig gehört. Beschlossen ist noch lange nichts, doch Stadtkämmerer Ernst Hamer betonte gestern, dass er an der Einführung der neuen Steuer festhalten will.
„Wir wollen aber keine Voyeure oder Spione losschicken“, erklärte der Stadtkämmer gegenüber der WP. Vorbild der „Sexsteuer“ sei Köln. Dort werde die Fläche der betroffenen Vergnügungsbetriebe besteuert - Bars, Bordelle, Sauna-, FKK- oder Swinger-Clubs, in denen „die gezielte Einräumung der Gelegenheit zu sexuellen Vergnügungen“ und „das Angebot sexueller Handlungen gegen Entgelt“ vorliegen. Ein bis zwei Euro pro Quadratmeter und Monat schwebt Hamer als Berechnungsgröße vor, „ausgenommen Flure und Toiletten“. Hamer hofft auf 50 000 Euro pro Jahr zusätzlich in die Stadtkasse. Fünf Betriebe der beschriebenen Art existierten in der Stadt.
Ob die Mendener Politik die Idee absegnet, ist noch unklar. Das NRW-Innenministerium hat dieser Steuer grundsätzlich bereits zugestimmt.