Menden. Es blitzte, Donner grollte, Rauchschwaden umhüllten die Bühne, ehe die ersten Töne die Halle erfüllten. Was folgte, gab es seit 30 Jahren nicht zu sehen: Die Kult-Band Grobschnitt brachte am Samstag ihr episches Rockmärchen „Rockpommel's Land” mit in die Lendringser Schützenhalle.

Grobschnitt erzählte die Geschichte von der Reise des kleinen Ernie und des Vogels Marabu in „Rockpommel's Land”. Das Ganze in knapp 60 schillernden Minuten, ohne Unterbrechung und ungekürzt.

Freudig familiäre Stimmung

Doch bereits eine Stunde vor Konzertbeginn war die freudig familiäre Stimmung, die für den Rest des Abends auch nicht abbrechen sollte, deutlich zu spüren. Neben den hartgesottenen Fans, die bereits vor 40 Jahren zu Konzerten kamen, als Grobschnitt sich gerade gebildet hatte und seitdem 30 oder 40 Konzerte besucht haben, waren auch einige Neulinge anzutreffen. So war Nicola Bosch-Müller fast 200 Kilometer aus Lindhorst im Schaumburger Land angereist, um ihr erstes Grobschnitt-Konzert zu erleben. Ein Freund aus Hüingsen, wo die Band in den 1970er Jahren wochenlang ihre Bühnenshows geprobt hatte, hat sie auf den Geschmack gebracht.

Auch jüngere Besucher

Dass eben diese besondere Beziehung der Band zu Hüingsen und dem gesamten Mendener Raum auch weiterhin keinen Abbruch findet, bewies der 16-jährige Hüingser Jonas Dasbeck, für den es bereits das zweite Konzert der Hagener Band war. Er senkte somit nicht nur den Altersdurchschnitt erheblich, sondern war auch ein Beweis für die Dauer-Qualität der Band.

Weltweite Gäste

Auch die Ansprache des Frontsängers Stefan Danielak alias Willi Wildschwein zeugte vom Phänomen der Grobschnitt-Begeisterung, denn er hatte nicht nur alle Grobschnitt-Freunde der Republik, sondern der Welt zu begrüßen. Denn mit Uli Krumme, der eigens aus Singapur für das Konzert angereist war und Manfred Schiller, der auf der Isle of Man lebt, bekam das Konzert gar einen internationalen Charakter.

Eines war jedoch bei jedem der rund 1200 Besucher zu spüren, als „Rockpommel's Land” seinem ekstatischen Ende zuging — unabhängig von Alter, Herkunft oder wie viele Konzerte bereits gesehen wurden: nämlich schiere Begeisterung. Nach 20-minütiger Pause zeigte die Hagener Formation dann ihre andere Seite, jenseits von Konzeptalben. Mit oftmals auch politischen und kritischen Krachern wie „Illegal” und mit ihrer einzigartigen Show voller licht- und pyrotechnischer Effekte taten sie der vorherigen Begeisterung keinen Abbruch, so dass nach mehr als drei Stunden ein atmosphärisch spektakuläres Konzert sein Ende fand.

"Einfach ein äußerst gelungener Abend"

Die Zufriedenheit der Fans konnte auch Veranstalter Wilfried Kickermann teilen: „Es war einfach ein äußerst gelungener Abend, anders kann man es nicht sagen. Ein großes Lob gebührt dabei neben der Band aber vor allem auch den tollen Zuschauern.”

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