Menden/Altena. Eine Dame, die im Bordell "nur zu Besuch" ist, aber dennoch einen eigenen Schrank für ihre Sachen besitzt, ist nur eine von mehreren Merkwürdigkeiten, denen die Ermittler der Schwarzarbeitsbekämpfung in Menden und Altena begegnet sind.

"Ich bin nur zu Besuch hier." Diese Ausrede einer Dame, die in einem Bordell angetroffen wurde, amüsierte die Ermittler der Schwarzarbeitsbekämpfung. Vor allem deshalb, weil sie über einen eigenen Schrank zur Aufbewahrung ihrer persönlichen Gegenstände in dem Etablissement verfügte. Sie war dort ganz offensichtlich zu bezahlten Liebesdiensten beschäftigt. Dumm nur, dass sie im Leistungsbezug der ARGE Märkischer Kreis bzw. der Arbeitsagentur stand.

Einen Abend lang unterwegs

Insgesamt 13 Ermittler und Kontrolleure des Hauptzollamtes Dortmund, der Schwarzarbeitsbekämpfung sowie der Ausländerbehörde Märkischer Kreis und der ARGE waren einen Abend lang gemeinsam unterwegs. Sie überprüften schwerpunktmäßig Bordellbetriebe, Gaststätten, Spielotheken und Taxistände in Menden und Altena. Insgesamt wurden 38 Personen kontrolliert. Bei fünf von ihnen wurde festgestellt, dass sie im Leistungsbezug der ARGE oder Agentur für Arbeit standen und dort ihre Erwerbstätigkeit nicht angezeigt hatten.

In diesen Fällen liegt zumindest ein Verstoß gegen die Mitwirkungspflicht vor, der mit einem Bußgeld geahndet wird. Sollten jedoch Leistungen zu Unrecht bezogen worden sein, wird eine Strafanzeige wegen Betruges die Folge sein.

"Zur Probe"

In einer Spielhalle war eine junge Dame erst seit wenigen Stunden "zur Probe" tätig. Außer ihr und den Gästen war aber niemand im Betrieb anwesend. Auch diese Ausrede kam den Kontrolleuren spanisch vor.

Letztlich sind sich alle beteiligten Behörden einig: Sowohl diese als auch weitere Kontrollen sind zur Vermeidung von Schwarzarbeit erforderlich. Nur so kann der Leistungsmissbrauch, der die Sozialkassen stark belastet, bekämpft und Wettbewerbsverzerrung vermieden werden.