Menden. Eine Abfuhr erteilt das Rathaus der CDU-Idee, den Mendener Baubetrieb MBB im Industriegebiet Hämmer neu zu bauen.
Weil die künftige Feuer- und Rettungswache Menden am Ziegelbrand deutlich mehr Platz braucht, muss der Mendener Baubetrieb MBB als unmittelbarer Nachbar in den nächsten Jahren dort weichen. Doch wohin mit all dem schweren Gerät und dem Personal des Bauhofs? Für die Stadtverwaltung kristallisiert sich ein Grünbereich In den Liethen immer weiter als Favorit heraus. Weil es dort aber bereits Einwände von Anliegern gegen den zu erwartenden Verkehrs- und Betriebslärm gibt, auch aus dem Wohnheim für schwerst-mehrfachbehinderte Menschen an der Sollingstraße, hat die CDU jüngst die ehemalige Hofstelle Rieckenbrauck im neuen Industriegebiet Hämmer vorgeschlagen. Die Prüfung durch die Verwaltung zeigt nun aber, dass dieser Standort aus mehreren Gründen ungeeignet ist. Deshalb hält die Stadt am sogenannten „Lager Liethen“ als Favorit fest, knapp gefolgt vom Lendringser Gewerbegebiet am Eilinger Kamp.
Bauernhof-Gebäude wären nichts für den Bauhof: Hohe Abrisskosten fällig
Gegen den Hof Rieckenbrauck sprechen laut Baudezernent Jörg Müller vor allem drei Argumente. Zum einen ist kein Gebäude dort geeignet, um vom Bauhof bezogen zu werden. Das Resultat: Zum ohnehin fälligen Neubau kämen hier vorher hohe Abrisskosten. Ähnlich wie beim Eilinger Kamp spricht auch die Randlage gegen einen MBB-Standort. Von Hämmer aus müssten die Bauhof-Beschäftigten auf Jahrzehnte hinaus lange Wege fahren, vor allem, wenn es nach Lendringsen geht. Und schließlich: Für Neuansiedlungen im Gewerbegebiet Hämmer hat der Stadtrat selbst hohe Hürden aufgestellt, was deren Platzbedarf, die Zahl der Beschäftigten und viele andere Punkte angeht. Diese Anforderungen kann ausgerechnet der städtische Bauhof nicht erfüllen, stellt Müller fest.
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„Lager Liethen“ müsste in Gemeinbedarfsfläche umgewidmet werden
Seine finale Beschlussvorlage für die nächste Sitzung des Bauausschusses lässt deshalb Rieckenbrauck links liegen. Stattdessen will Müller die Arnsberger Bezirksregierung jetzt fragen, ob für den Standort Liethen eine planerische Umwandlung von der heutigen Grünfläche in eine „Fläche für Gemeinbedarf“ möglich ist. Das wäre eine entscheidende Voraussetzung für die Ansiedlung des Bauhofs. Erst wenn die Liethen aus diesem oder einem anderen Grund nicht mehr in Frage kommen sollten, will sich die Stadtverwaltung demnach näher mit dem Eilinger Kamp befassen.
Beschäftigungs-Initiative der Stadt verliert Standort am Schmelzwerk
Aus Sicht der Stadt scheidet auch die politisch erwünschte Unterbringung der städtischen Beschäftigungs-Initiative (BI), die im Stadtgebiet gemeinnützige Arbeiten verrichtet, möglichst am künftigen Baubetriebshof aus. Denn die Initiative, die ihren Sitz aktuell am Schmelzwerk hat und schon viele Menschen zurück ins Arbeitsleben brachte, muss dort vermutlich schon zum kommenden Jahresende ausziehen. Der Umzug des Baubetriebs soll sich laut Müller dagegen erst in den nächsten Jahren vollziehen. Daher sei die Planung eines gemeinsamen Standorts schlicht nicht möglich.
Abriss der Event-Factory am Jahresende: Noch kein neuer Standort in Sicht
Wie berichtet, sollen die baufälligen Gebäude der ehemaligen Event-Factory und des eigentlichen Schmelzwerks abgerissen werden, um einem Park zu weichen. Die künftige Grünanlage soll nicht nur mehr Naherholung und Lebensqualität nach Menden bringen, sondern als Überschwemmungsfläche für die Hönne auch für mehr Hochwasserschutz sorgen. Damit aber verliert zugleich die städtische Beschäftigungs-Initiative ihr heutiges Domizil am Schmelzwerk. Und ein neuer Standort ist offenbar noch nicht in Sicht.