Menden. Verbot des Rudelguckens in Menden sendet ein verheerendes Zeichen: Die Fans werden dem Verband immer unwichtiger. Ein Kommentar.

Es könnte eine magische Nacht werden für den BVB. Gewinnt er am 1. Juni im Finale gegen Real Madrid die Champions League, machen sich Spieler und Trainer für die Fans unsterblich. Den Zauber, den der Fußball entwickeln kann, erstickt die UEFA aber schon im Keim. Kein Rudelgucken in Menden – das ist für die vielen Fans des BVB eine herbe Enttäuschung. Nun mag das kleine Menden für die UEFA unwichtig sein – die Absagen an solche Veranstaltungen wird es aber auch in vielen anderen Städten geben. Und ganz nebenbei: Wenn ungeübte Veranstalter die UEFA gar nicht fragen, weil sie davon ausgehen, dass eine Übertragung durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen kein Problem ist und Leinwände etwa bei Festen aufstellen: Drohen dann auch noch Klagen aus der Schweiz?

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Die UEFA betont gerne den einenden Gedanken des Fußballs. Sie stellt sich als das Gesicht der europäischen Fußball-Gemeinschaft dar. Indem sie das gemeinschaftliche Fußballerlebnis Public Viewing verbietet, führt sie sich selbst ad absurdum. Gemeinsam Fußball gucken – das hat für die UEFA offensichtlich nicht den Wert, den es für die Fans hat. Zusammen feiern, zusammen leiden – das sind Emotionen, die den Fußball stärken. Das Verbot ist ein großer Fehler. Dass es der UEFA in diesem Fall mal nicht um wirtschaftliche Interessen geht, ist da nur ein schwacher Trost.