Menden. Junge Familien zeigen sich durchweg begeistert von Ermäßigungen. Einige kommen gezielt, andere wollten eigentlich in den Baumarkt.

Zum zweiten Mal Familientag mit „Happy Hour“ auf der Mendener Pfingstkirmes – das war diesmal ein voller Erfolg. So viele Familien mit Kindern, aber auch Jugendliche hat man auf den Kirmesmeilen der Innenstadt an den drei vorangegangenen Tagen nicht gesehen. Genau genommen, sind es ja drei „fröhliche Stunden“: Zwischen 15 und 18 Uhr kosten alle Fahrchips nur die Hälfte. Eine kleine Familien-Umfrage der WP ergibt, dass manche ganz bewusst die Phase der günstigen Tarife ausgesucht haben. Andere sind nur durch Zufall zu dieser Zeit hier. Aber auch sie freuen sich, dass die Fahrten für sie und die Kinder so günstig sind.

Spaß am Kinderkarussell: Sebastian und Heike Schüler mit Leon (9), Johanna (8) und Jakob (5) aus Hemer.
Spaß am Kinderkarussell: Sebastian und Heike Schüler mit Leon (9), Johanna (8) und Jakob (5) aus Hemer. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

„Wir wussten das, weil wir am Sonntag schon mal hier waren. Da hat es dann aber kräftig geregnet, und wir haben den Kindern versprochen, nochmal herzukommen. Und jetzt nehmen wir die Happy Hour gerne mit“, sagen Sebastian und Heike Schüler, die mit Leon (9), Johanna (8) und Jakob (5) nach Menden gekommen und gerade einem Kinderkarussell entstiegen sind. Im „Verrückten Haus“ seien sie auch schon gewesen. Da sei die Rutsche ziemlich langsam, urteilt Leon. „Aber besser, als wenn sie zu schnell wäre!“

Mit Kirmesgeld von Oma und Opa unterwegs: Janni (5) und Sonja Spiekermann aus Lendringsen.
Mit Kirmesgeld von Oma und Opa unterwegs: Janni (5) und Sonja Spiekermann aus Lendringsen. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Sonja Spiekermann aus Lendringsen ist mit dem kleinen Janni (5) hier, auch sie nicht zum ersten Mal. Aber weil es vorab noch Kirmesgeld von Oma und Opa gegeben hat, steuert Janni auch heute den Autoscooter, sitzt im Truck und darf ins „Viva Cuba“.

Kirmes-Strategie: 14 Uhr kommen, eine Stunde gucken – und dann geht‘s rund!

Mit einer generalstabsmäßigen Strategie sind Martina Balke-Woda, ihre beiden Kids und zwei Freunde zur „Happy Hour“ gekommen. Mit Anton, Fiete, Josi und Dylan im Schlepptau ist sie seit 14 Uhr auf der Kirmes. „Wir haben dann die Stunde bis zur Happy Hour genutzt und haben uns im Sauseschritt schon vieles angesehen“, berichtet Martina Balke-Woda. Kurz vor 3 waren sie durch, „und dann begannen die langen Minuten des Wartens“. Um punkt 15 Uhr ging es für die Kinder dann schnurstracks zu den vorher ausgeguckten Attraktionen.

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Ehepaar aus Iserlohn: „Wir wollten eigentlich nur in den Baumarkt“

Das ganze Gegenteil liefert ein junges Ehepaar aus Iserlohn, das sich gerade mit zwei Kleinkindern am „Toy Wheel“ anstellt und nur verraten mag, das man aus Iserlohn kommt. „Wir wollten hier in Menden eigentlich nur in den Baumarkt“, lacht die junge Mutter. Da kann man nur sagen: Gut, dass der lange geöffnet hat!

Auch am Vereinsstand wird halber Preis für Limo überlegt

Keine „Happy Hour“ gibt‘s am gemeinsamen Getränkestand der Schützen von St. Hubertus-Nord und dem MBSV. „Aber eine Überlegung wert wäre es schon, die nichtalkoholischen Getränke in den drei Stunden günstiger zu machen, findet die Standbesetzung. Darüber könne man ja mal nachdenken.

Sie wären auch zum Normalpreis gekommen, aber sie freuen sich über den Rabatt: Melina Finger und Jil Gieger mit Mailo, Connor und Jodie-Lynn Dröge.
Sie wären auch zum Normalpreis gekommen, aber sie freuen sich über den Rabatt: Melina Finger und Jil Gieger mit Mailo, Connor und Jodie-Lynn Dröge. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

„Wir wollten sowieso hierher und freuen uns jetzt einfach, dass alles so günstig ist“, strahlen Melina Finger und Jil Gieger, die für die Mendener Kirmes den Sprung über die Ruhr gewagt haben. Am meisten profitieren davon die beiden Dreijährigen Mailo und Connor sowie Jodie-Lynn Dröge, die als Verstärkung mitgekommen ist. „Wir gönnen den Kindern jetzt mehr.“

Sogar der Regen hat bis 18 Uhr gewartet

Kurzum: Die „Happy Hour“ darf gerne zu einer langen Pfingstkirmes-Tradition werden. Denn sie zieht junge Familien an, und die bilden schließlich den Grundstock dafür, dass der Mendener Rummel auch nach der 298. Auflage eine Zukunft hat. Und sogar der Regen am Dienstag hat genau bis 18 Uhr gewartet.