Menden. Der Sturm-Sonntag ist passé, die Mendener Pfingstkirmes wieder voll in Fahrt. Am Dienstag locken drei Stunden „Happy Hour“. Die Preise

Nach dem Sturmsonntag gibt die Pfingstkirmes in Menden wieder Vollgas: Schon Montagmittag drängt es sich in den Kirmesgassen, alle Fahrgeschäfte laufen auf Hochtouren. Die WP hat sich derweil auch die Fahrpreise angesehen und Familien auf der Kirmes nach ihren Budgets befragt. Die meisten finden die Tarife zwar teuer, zeigen aber auch Verständnis angesichts gestiegener Energie- und Personalkosten auch für Schausteller.

Teuerste Einzelfahrt: Für sieben Euro führt in die höchsten Höhen

Die teuerste Einzelfahrt führt zugleich in die höchsten Höhen: Im „Fortress-Tower“ am Lenzenplatz kostet der Chip sieben Euro. Dafür bietet dieses Gefährt eine unfassbare Aussicht mit zweimaligem Rundblick über Menden bei gemächlicher Fahrt – um dann urplötzlich 80 Meter in die Tiefe zu stürzen. Was Fahrgäste in solchen Karussells erleben, hat wohl am besten der Comedian Herbert Knebel beschrieben: „Da spielen die Eingeweide ,Reise nach Jerusalem‘: Einer muss raus!“

Menschen, so weit das Auge reicht: Kaum ist wieder Kirmeswetter, wird es in Menden rappelvoll.
Menschen, so weit das Auge reicht: Kaum ist wieder Kirmeswetter, wird es in Menden rappelvoll. © WP Menden | Peter Benedickt

„Echte“ Happy Hour am Familientag statt zwei Fahrchips zum Normalpreis

Am Dienstag von 15 bis 18 Uhr wird diese wilde Fahrt dann nur noch 3,50 Euro kosten. Im letzten Jahr hatte es Unmut über die „Happy Hour“ gegeben, weil einzelne Schausteller den vollen Preis nahmen, dafür aber zwei Fahrchips herausgaben. Das soll diesmal anders werden: „Wir wollen eine echte Happy Hour“, sagt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt. Für die Fahrgeschäfte sei das komplett vereinbart, ob auch alle Imbissstände mitmachen, sei dagegen eher fraglich.

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Der eiserne Griff nach der Stoffpuppe: 15 Versuche für 20 Euro

Preislich folgt dem Festungsturm das Riesenrad am Vincenzturm mit regulär sechs Euro pro Ticket, Kinder zahlen vier. Im „Break Dance“ an der Turmstraße berappt jeder 4,50 Euro, um mal kräftig herumgewirbelt zu werden. Zwei Euro kostet am „Pink Date“ der Versuch, eine Stoffpuppe mit einem Metallgreifer zu erhaschen. Das geht meist daneben, aber immerhin, es gibt Rabatt: 15 Versuche kosten 20 Euro.

Abends verwandelt die Kirmes die Stadt in ein Lichtermeer. Und am Dienstag wartet zum Abschluss das traditionelle Feuerwerk.
Abends verwandelt die Kirmes die Stadt in ein Lichtermeer. Und am Dienstag wartet zum Abschluss das traditionelle Feuerwerk. © WP Menden | Peter Benedickt

Die Preise für die Leckereien auf der Kirmes halten sich auf den ersten Blick in Grenzen: Im Schnitt um die vier Euro für die Tüte Pommes, für die Currywurst oder die Schokofrucht, drei bis fünf Euro für den Becher Slush-Eis, das mag im wahrsten Wortsinn happig klingen, wird aber ohne Murren bezahlt. Wer es etwas edler haben will, zahlt für den frischen Kirmesburger zwischen sechs und acht Euro, für die Ente süßsauer mit Nudeln auch mal neun.

Festklammern, so gut es geht, heißt es auch für dieses Quartett im Dingenskirchen am Lenzenplatz. Hier wird dann wohl das Taschengeld verbraten.
Festklammern, so gut es geht, heißt es auch für dieses Quartett im Dingenskirchen am Lenzenplatz. Hier wird dann wohl das Taschengeld verbraten. © WP Menden | Peter Benedickt

200 Euro für vier Kirmestage, 100 Euro für einen: „Aber wir geben nicht alles aus“

Was für Singles noch angehen mag, kann für Familien schnell zum allzu teuren Vergnügen werden, denn sie müssen die Preise ja multiplizieren. Die WP fragt Familie Köster, Vater, Mutter und Tochter (8) aus Menden, am Montag nach ihrem Kirmes-Budget: „Wir haben 200 Euro fest eingeplant, allerdings für alle Kirmestage zusammen“, schmunzelt der Vater. Mit 100 Euro ist das Ehepaar Wetter mit seiner Nichte (10) und dem Neffen (8) aus Holzwickede nach Menden gekommen: „Wir wollen aber nicht alles ausgeben“, lacht Frau Wetter. Na, ob sie das schafft?

Schausteller erleben: Das Geld sitzt bei vielen nicht mehr so locjker

Und die Schausteller? Wenn‘s ums Geld geht, sind sie ebenso zurückhaltend wie die Familien. An mehreren Fahrgeschäften und Ständen erhält die WP aber die Auskunft, dass man zwar mit dem Aufkommen an Kirmesgästen in Menden sehr zufrieden sei, trotz der feuchten Unterbrechung am Sonntag. Aber: Die Leute gäben dabei spürbar nicht mehr so viel Geld aus wie in den Vorjahren.