Fröndenberg/Menden. Angsichts der Aussicht auf noch jahrelange Sperrung der Bahnstrecke Fröndenberg-Unna: CDU fordert Maßnahmen zur Eindämmung der Dachse.
Seit bald zwei Jahren ist die Bahnstrecke zwischen Unna und Fröndenberg auf einer Länge von elf Kilometern gesperrt, weil Dachse die Gleisanlagen untergraben haben. Die Regionalbahn (RB) 54 kann auf diesem Abschnitt nicht mehr fahren, und das, wie es heißt, noch auf Jahre hinaus. Die Ungeduld mit der seit Herbst 2022 anhaltenden Totalsperrung wächst in der Ruhrstadt unterdessen. So hat jetzt die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Fröndenberg beantragt, dass ehrenamtliche Jäger Zuschüsse zum Ausbringen von Lebendfallen für Wildtiere erhalten. Zudem soll die Schonzeit für Dachse im Bereich der Gleisanlagen verkürzt werden.
Greczka, Jeschkeit und Happe fordern: Bürgermeisterin soll handeln
Der Fraktionsvorsitzende Gerd Greczka, Ratsmitglied Reinhard Jeschkeit und Martin Happe als sachkundiger Bürger haben die Anträge unterschrieben. Demnach soll Bürgermeisterin Sabina Müller jetzt vom Stadtrat beauftragt werden, die entsprechenden Beschlüsse ins Werk zu setzen.
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So soll die Stadt Fröndenberg einen Zuschuss für Lebendfallen für Wildtiere im Bereich der Bahnlinie RB 54 zwischen Fröndenberg und Unna ermöglichen. Der Vorschlag der Unionsfraktion dazu lautet: „Zehn Fallen inklusive Zubehör werden bis zu 100 Prozent bezuschusst (maximal jedoch 1200 Euro je Falle) und umfassen folgende förderfähige Artikel: Lebendfallen verschiedenster Bauarten, Fallenmelder und Abfangkörbe. Förderberechtigte wären laut CDU alle Jagdpächter mit einem Jagdrevier direkt an der Bahnlinie der RB 54 im Stadtgebiet Fröndenberg.
Zur Begründung heißt es : „Die Bahnstrecke zwischen Fröndenberg und Unna ermöglicht allen Einwohnern in Frömern, Ardey und der Stadtmitte den Schienenverkehr zu nutzen. Die Bahnstrecke erfüllt dabei eine wichtige Funktion im Zuge der Mobilitätswende. Die Dachse haben im Bereich Ardey, Frömern und Kessebüren erheblichen Schaden am Bahndamm verursacht. Mithilfe der Fangenjagd können wir die ehrenamtlichen Jäger darin unterstützen den Dachsbestand wirksam zu regulieren.“
Zuschuss für die Lebendfallen laut CDU auch in der Höhe gerechtfertigt
Dabei decke der Zuschuss von 100 Prozent nicht einmal die fortlaufenden Kosten der Fallenmelder „und auch nicht die unzähligen Stunden, die eine Wildlebendfalle in der Betreuung verursacht“, erklären die Christdemokraten weiter. Die vorgeschlagene Förderhöhe sehen man vor diesem Hintergrund als verhältnismäßig an.
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Zudem soll die Bürgermeisterin, die selbst schon zugesagt hat, bei der Bahn AG nachzuhaken, eine Verkürzung der Schonzeit für die Dachse im Bereich der RB 54 von Fröndenberg bis Unna bei der unteren Jagdbehörde beantragen und sich aktiv dafür einsetzen. Die aktuelle Schonzeit reicht vom 1. Januar bis 31. August. Dies erschwere es den Jägern, den Bestand der Dachse zu regulieren, meint die CDU-Fraktion. Durch die Verkürzung der Schonzeit um ein bis zwei Monate hätten die Jäger „mehr Möglichkeiten, diese Aufgabe zu erfüllen“.
Gleichzeitig werde die Deutsche Bahn AG bei der Instandsetzung gefordert bleiben. Die hatte den Schaden durch die artengeschützten Dachse mit etwa sechs Millionen Euro beziffert und die Sanierung der Gleisanlagen als komplizierten Prozess beschrieben.