Fröndenberg/Uganda. Die Influencerin ist in den sozialen Netzwerken bekannt als die einarmige Löwin. Nun profitieren Menschen in Uganda von ihrem Einfluss.
Fröndenberger Influencerin Wioletta Wyrwol lebt seit 2019 ohne ihren rechten Unterarm. Die Amputation war ihr sehnlichster Wunsch nach einer jahrelangen Leidensgeschichte, die sie mittlerweile im Internet mit ihren Followern teilt. Ihre Community ist schnell gewachsen. Nun hat sie ihre Reichweite genutzt, um Gutes zu tun - in Afrika.
Die Influencerinnen Wioletta Wyrwol aus Fröndenberg und Fatmanur Kilic aus Köln engagieren sich für das „Kilic & Wioletta Community“ Brunnenprojekt. Über ihre Onlineprofile machten sie Werbung für den guten Zweck. Ihr Ziel: 3000 Euro sammeln, um einen Brunnen in Uganda bauen lassen zu können. Das alles in Kooperation mit der Kölner Organisation Dr. Sahin Help, die sich vor Ort für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen einsetzt.
9000 Euro innerhalb von wenigen Tagen zusammenbekommen
Doch die Frauen wurden schnell eines Besseren belehrt: Bereits nach wenigen Stunden hatten sie das Geld zusammen. Damit wurden alle Erwartungen übertroffen. Die Community stimmte schließlich ab und so kam es zum zweiten und schließlich sogar dritten Brunnen. Innerhalb von wenigen Tagen sammelten sie insgesamt rund 9000 Euro über die Sozialen Medien.
Jeder einzelne Brunnen soll etwa 500 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen und deren Leben erheblich erleichtern, so der Plan. Und dieser wurde nun auch in die Tat umgesetzt. Alle drei Brunnen stehen seit Ende März und die Freude in den akfrikanischen Dörfern ist riesig. Sehr zur Freude der Influencerinnen. „Ein Brunnen steht sogar an einer Schule, der frisches Wasser für die Kinder bereitstellt“, sagt Wioletta Wrywol stolz.
Die Bohrtiefe beträgt mindestens 30 bis 35 Meter, in einigen Fällen sogar mehr als 45 Meter, erklärt sie. Die Kölner Organisation hat vor Ort ein Video gedreht. „Der eine Brunnen ist schöner als der andere“, sagt ein Organisationsmitglied in die Kamera. „Die Menschen sind so glücklich, dass sie jetzt frisches Wasser vor ihrer Haustür haben. Vorher mussten sie stundenlang laufen, um zum Fluss zu kommen, um dort trübes Wasser zu bekommen. Jetzt gibt es frisches Wasser vor ihrer Haustür zum Trinken, Kochen, um es ihren Tieren zu geben, um sich zu waschen.“
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Sinnfluencer statt Influencer
Wioletta Wyrwol ist stolz darauf, was ihre Community geschafft hat. In der Onlinewelt ist die Dreifachmama aus Fröndenberg mittlerweile ein Star: 6,5 Millionen Likes auf TikTok, 903.000 Abonnenten innerhalb weniger Monate auf Youtube und 99.900 Follower auf Instagram. Täglich füttert sie ihre Kanäle mit Inhalten und zeigt, wie sie alltägliche Hürden überwindet, welche Themen sie bewegen oder wie sie sich stylt. „Ich würde mich nicht Influencer nennen, eher Sinnfluencer“, sagt sie.