Lendringsen. Projektgruppe Habicht empfiehlt: Kita Zeisigstraße baut neu, Förderschule in Ex-Realschule, und die Zweifach-Turnhalle wird saniert.
Vor eine gewaltige Aufgabe gestellt sah sich Ende 2021 die „Projektgruppe Habicht“ im Rathaus: Sie sollte im Auftrag des Stadtrates untersuchen, was aus dem riesigen Gelände des früheren Schulzentrums in Lendringsen werden soll. Drei Jahre später liegt jetzt ein dicker Prüfbericht mit konkreten Empfehlungen vor.
Die Grundsatz-Empfehlung lautet: Aus dem weitläufigen Schul-Areal wird keine Wohnsiedlung, wie es zuvor geplant worden war..
Die Empfehlung zum Realschul-Gebäude: Nachdem die Ex-Hauptschule Bieberberg derzeit schon auf die Grundschüler der Josefschule Lendringsen vorbereitet wird, zieht ein Teil der Hemeraner Felsenmeerschule ins leere Gebäude der alten Realschule. Dort würden mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet. Der LWL überprüft gerade die Eignung des Gebäudes – wie zuvor schon bei der Ex-Rodenbergschule in Menden. Verzichtet der LWL auf Kauf oder Pacht der Realschule, dann könnte man die Aula autark nutzen und die Grünfläche als Überschwemmungsfläche. Oder die Stadt reißt die Realschule ab und stellt einen Neubau der Kita Zeisigstraße auf das Gelände.
Ungewissheit für Kita Zeisigstraße: Neubau? Anbau?
Die Empfehlung für die Kita Zeisigstraße: Sie zieht aus ihrem heutigen, in schlechtem Zustand befindlichen und hochwassergefährdeten Mietgebäude in einen städtischen Neubau mit 75 Plätzen um. Der ist entweder ein knapp drei Millionen Euro teurer Anbau an das Hauptschulgebäude, was aber auf Kosten des Schulhofs der neuen Grundschule ginge, der deutlich erweitert werden soll. Oder der Kita-Neubau steht frei, falls die Realschule abgerissen werden muss. Zieht aber die LWL-Förderschule nach einer Renovierung tatsächlich ein, kann das Kita-Team in der Inklusion mit der Schule für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschweropunkt Lernen zusammenarbeiten.
Kita und Schule sollen nun doch nicht unter ein Dach ziehen
Die Kita Zeisigstraße zieht laut der Projektgruppe Habicht jedenfalls nicht mit in die künftige Grundschule um. Dort sollte geprüft werden, ob die Kita-Kinder im zweiten Obergeschoss über den Josefschülern residieren können. Doch das Miteinander von Grundschule und Kita unter einem Dach erscheint nach der Prüfung wegen ungeeigneter Räume und großer Skepsis der befragten Pädagogen auf beiden Seiten ausgeschlossen.
Kein Abriss: Auch die kleine Halle am Habicht soll saniert werden
Die Empfehlung für die Zweifach-Turnhalle am Habicht: Nach der Dreifach- wird auch die Zweifach-Turnhalle am Habicht für den Vereinssport saniert. Die dafür 2019 auf 2,3 Millionen Euro geschätzten Kosten sind angesichts stark gestiegener Baukosten heute allerdings nicht mehr zu halten. Nicht möglich ist der Neubau einer großen Sporthalle an anderer Stelle in Lendringsen, was eigens von einem Fachbüro überprüft wurde. Drei Standorte wurden dafür ins Auge gefasst, doch sind mittlerweile schlicht keine Grundstücke mehr da. Auch nicht auf dem Eisenwerkgelände, sagt die Projektgruppe.
Empfehlungen werden in mehreren Ausschüssen beraten, der Rat entscheidet
Mit dem jetzt vorgelegten Konzept, erklärt die Gruppe aus Experten der Verwaltung abschließend, würden wichtige städtische Bedürfnisse nicht nur abgedeckt, sie könnten durch den Kita-Neubau sogar noch optimiert werden. Die Empfehlungen sollen jetzt in die jeweils zuständigen Fachgremien wie den Schul- oder den Sportausschuss und Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe. Daraus können sich noch Änderungen zu den Empfehlungen ergeben. Die abschließende Entscheidung trifft der Mendener Stadtrat.