Menden. Zerstörungen sind offenbar vergleichsweise selten. Ob der oder die Täter auch Briefe entwendet haben, ist unklar.

Ein Briefkasten erlangt im Netz Berühmtheit. Nicht irgendeiner, sondern der, der in Menden an der Bismarckstraße an der Kreuzung mit der Droste-Hülshoff-Straße an einer Mauer hängt. Irgendwann in den vergangenen Tagen wurde er aufgebrochen, Fotos des zerstörten Briefkastens machen in Mendener Facebook-Gruppen die Runde. Die Kommentare, die darunter zu finden sind, sind eindeutig: Die Tat wird verurteilt.

In aufgebrochenem Behälter liegen Briefe

Das Problem: Es steht nicht fest, ob auch Briefe gestohlen worden sind. Der Schaden ist so groß, dass ein Zugriff auf die Post möglich gewesen ist. Als die WP-Redaktion sich vor Ort ein Bild von der Situation macht, sind im Innern noch Briefe zu finden. Das macht Hoffnung, dass es sich „nur“ um Vandalismus und Sachbeschädigung handelt und kein Diebstahl oder Verstoß gegen das Briefgeheimnis begangen wurde.

Diese Briefe, die sich in dem aufgebrochenen Briefkasten befunden haben, hat die Post gesichert. Sie sollen ihre Adressaten wie gewohnt erreichen. 
Diese Briefe, die sich in dem aufgebrochenen Briefkasten befunden haben, hat die Post gesichert. Sie sollen ihre Adressaten wie gewohnt erreichen.  © WP | Dirk Becker

Eine Sprecherin der Deutschen Post erklärt auf Anfrage, dass so gravierende Beschädigungen an Briefkästen eher selten seien. Sie kündigt zugleich an, dass es „in Kürze“ einen Ersatz geben werde. Das Wichtigste: Die noch in dem Kasten befindlichen Briefe wurden gesichert und in das Postverteilzentrum 58 nach Hagen gebracht. Die Briefe werden also ihre Adressaten erreichen. Wer den betroffenen Briefkasten in den vergangenen Tagen genutzt hat, ist aber möglicherweise dennoch gut beraten, mal nachzufragen, ob die Post auch angekommen ist. Es könnten schließlich auch Briefe entwendet worden sein.

Klassischer Brief ist für Wertsendungen ungeeignet

Dass Briefe gestohlen werden, ist nicht selten. Insbesondere zu Zeiten, in denen sich Täter werthaltige Inhalte wie Bargeld oder Gutscheine erhoffen, greifen diese zu. Das gilt etwa für die Vorweihnachtszeit. In den kommenden Wochen stehen vielerorts Erstkommunionen und Konfirmationen an – auch dann verschickt so mancher Mensch möglicherweise Bargeld.

„Das will ich doch nicht hoffen“, macht die Postsprecherin klar, dass ein Brief, möglicherweise auch noch mit dem Verweis „Erstkommunionkind“ in der Adresse, kein geeigneter Transportweg ist. Die Post bietet andere Möglichkeiten, Geld sicher zu verschicken. Und möglicherweise tut es auch eine Karte oder ein Brief – und das angedachte Geld wird klassisch überwiesen.

Schäden über eine Service-Nummer melden

Wer Beschädigungen an Briefkästen feststellt, kann diese übrigens über eine Service-Nummer melden, die an jedem Briefkasten angebracht ist. Die Deutsche Post reagiere dann sehr schnell, verspricht die Sprecherin.

Der Aufbruch des Briefkastens an der Bismarckstraße erinnert an eine ähnliche Tat in Frielingsen. Dort wurde im Dezember 2023 eine DHL-Packstation aufgebrochen, mehrere Pakete wurden gestohlen.