Menden. Ratsfraktion befasst sich am Montagabend in einer Sondersitzung mit der Personalie. Peter Maywald will Ratsmitglied bleiben.

Nach den Korruptionsvorwürfen gegen seine Person ist Peter Maywald als Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WSG Menden und als Mitglied des Aufsichtsrates zurückgetreten. Der CDU-Mann hat aber angekündigt, Ratsmitglied bleiben zu wollen. Das zwingt seine Fraktion nun, sich kurzfristig mit der Personalie zu befassen. Für Montagabend (25. März) ist eine außerordentliche Fraktionssitzung angesetzt. Eigentlich waren solche Sitzungen während der Osterferien nicht geplant.

Noch bevor die Fraktion am Abend zusammenkommt, wird sich der Fraktionsvorstand mit Maywalds Zukunft befassen. Maywald spielt in der Fraktion eine durchaus bedeutende Rolle. Er ist Fraktionsgeschäftsführer, aber vor allem auch Vorsitzender des Schulausschusses Menden. Sollten die Christdemokraten Peter Maywald aus der CDU-Fraktion ausschließen, müssten sie auch Nachfolgeregelungen für diese Positionen finden.

Maywald trägt auch im Kreistag Verantwortung

Peter Maywald ist auch Vorsitzender des Schul- und Sportausschusses des Kreistags und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Wie es dort weitergeht, muss die Kreistagsfraktion zu gegebener Zeit entscheiden. Die Verantwortlichen dort werden sicher interessiert nach Menden blicken, wie dort auf die jüngsten Entwicklungen reagiert wird. Maiwald ist auch Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Menden (MIT).

Auffällig ist, dass sich die CDU Menden – Partei und Fraktion gleichermaßen – bislang gar nicht öffentlich zu den Korruptionsvorwürfen gegen Peter Maywald geäußert hat. Offensichtlich ist es Fraktionschef Bernd Haldorn gelungen, das Thema zunächst intern zu halten. Mit einer Stellungnahme ist aber nach der Fraktionssitzung und einer möglichen Entscheidung zu rechnen. Schließlich richten sich viele Blicke darauf, wie die CDU mit ihrem Mitglied verfährt.

Peter Maywald holte 2020 ein Direktmandat

Würde Maywald aus der Fraktion ausgeschlossen, dürfte er als fraktionsloses Mitglied im Stadtrat weitermachen. Da er seinen Wahlbezirk 9 (Bräukerweg/Vollmersbusch) direkt gewonnen hat, dürfte sich auch eine Nachrücker-Diskussion erübrigen, die es auch in dieser Wahlperiode schon bei Fraktionsaustritten in anderen Parteien gegeben hat. Maiwald hat 2020 persönlich bei den Wählerinnen und Wählern gepunktet und profitiert nicht von einer Reserveliste seiner Partei.

Für die CDU kommen die Korruptionsvorwürfe und der Rücktritt Maywalds zur Unzeit. Die Christdemokraten beraten intern bereits, wie sie sich für die Kommunalwahl im nächsten Jahr in Stellung bringen wollen. Bekanntlich hat Manuela Schmidt, Leiterin der Ordnungsbehörde der Stadt Menden, bereits erklärt, die Nachfolge von Dr. Roland Schröder antreten zu wollen. Sie ist Mitglied der CDU und könnte von der Partei nominiert werden. Dieser Redaktion liegen allerdings Informationen vor, die darauf schließen lassen, dass es weitere Kandidaten geben könnte, die für die CDU antreten wollen.

Aufsichtsratsvorsitz muss neu besetzt werden

Die Christdemokraten werden sich für die Kandidatenkür Zeit lassen und müssen sich nun gegebenenfalls erstmal neu aufstellen. Auch der CDU-Stadtverband um seinen Vorsitzenden Benjamin Friedrich wird sich Gedanken machen, ob Maywald weiter stellvertretender Vorsitzender sein kann, wenngleich Maywald der Weg in den WSG-Aufsichtsrat über die Fraktion geebnet wurde. Die wiederum muss auch entscheiden, ob sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten hat, der anstelle Maywalds den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen kann und will. Die CDU hat keinen Anspruch auf den Posten, er wird aus dem Aufsichtsrat heraus besetzt.

Aktuell führt Dr. Christian Wingendorf, Vorstandsmitglied der Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden, als stellvertretender Vorsitzender den Aufsichtsrat der WSG Menden. Eine Neubesetzung der Spitzenposition soll in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates erfolgen. WSG-Geschäftsführerin Sara Schmidt hat angekündigt, dass diese am 8. April stattfinden könnte.